Breaking News IV: Ein wunderbarer Tag

Nr. 50 –

Im Vorbeigehen: Ursula Wyss, SP-Fraktionschefin, die am Mittwoch vor den beiden Räten mit einer deutlichen und überzeugenden Rede den Startschuss gab für die Blocher-Abwahl.

Ursula Wyss, ein grosser Erfolg?

Wyss: Ja sicher! Selbstverständlich! Ein grosser Erfolg. Heute ist ein wunderbarer Tag.

Wie geht es weiter?

Es hat sich ein Fenster zur Erneuerung aufgetan. Wir haben nun zwei SVP-Bundesräte, die zur Zusammenarbeit bereit sind. Und hinter den Kulissen brodelt es. Am Donnerstagmorgen stellte die SVP den Antrag, die Kommissionen noch nicht zuzuteilen, weil sie nicht wisse, ob sie nächste Woche aus zwei Fraktionen bestehe. Es gibt einen Teil, der bereit ist zur Zusammenarbeit. Der genug hat vom Blocher-Kult, von dieser Fixierung. Ich bin extrem froh. Es ist die totale Erleichterung. Vor vier Jahren hatten wir nach dem 1. Wahlgang dieselbe Situation. Damals kippten alle ins Blocher-Lager: Chance geben, integrieren. Vier Jahre später wussten wir, wie dieser Mann funktioniert. Er lässt sich nicht integrieren, er will seine Macht nicht teilen, er will nicht zusammenarbeiten.

Jetzt geht Blocher in die Opposition.

Diese neue Konstellation ist eine Herausforderung. Aber in Blochers Rede hörte ich vor allem viel Verbitterung. Ob das zur Opposition reicht? Wir sind die letzten, die die SVP unterschätzen, auch deshalb, weil Blocher unbegrenzt Geld zur Verfügung hat. Doch gerade die liberalen Teile in der SVP, etwa jene, welche die Bilateralen wollen, werden mit der Oppositionsrolle ein gigantisches Problem bekommen. Sie sind nicht zu unrecht derart konsterniert. Die SVP wird es nicht mehr so geben, wie wir sie kannten.