Werkstattgespräch 28: Heute mit: Helen Ebert

Nr. 36 –


In der WOZ sind weitreichende Veränderungen angesagt. Welche? WOZ-Leute berichten:

Was ist los auf der WOZ?

Helen Ebert, Layout: Mit der nächsten Nummer kommt ein neues Layout.

Du hast es gestaltet?

Ja, genau.

Wie lange bist du da dran?

Wirklich dran bin ich seit März. Aber wir haben schon vor gut zwei Jahren damit angefangen. Dazwischen lag es auf Eis. Und natürlich wurde ganz viel darüber gesprochen – mit der Redaktion. Wir gingen von dem aus, was wir heute haben, und schauten, was gut funktionierte und was nicht.

Ihr habt die alte Zeitung überprüft?

Wir haben uns überlegt, was wir jede Woche gut finden und was uns immer wieder stört. Wo man Änderungen machen könnte.

Nun sieht die neue WOZ aber ganz anders aus als die alte.

Ja, einerseits möchte man sich natürlich abheben von dem, was man hat. Sonst bräuchte man ja nichts Neues zu machen. Andererseits habe ich mir überlegt: Was könnte denn die Grundidee dieser neuen Gestaltung sein? Dass sie nicht nur besser ist als die alte – denn es gibt immer viele Lösungen für ein Problem.

Kannst du die Grundidee formulieren?

Ich probiere es. Ich bin ausgegangen von einem Thema, das in der WOZ inhaltlich wichtig ist: Machtverhältnisse. Das habe ich auf die Gestaltung übertragen und dort nicht inhaltlich gesehen, sondern formal. Als ein bestimmtes Verhältnis von Kräften und Spannungen. Wo herrscht Ruhe, wo herrscht eher Chaos?

Du hast das Thema Machtverhältnisse in ein visuelles System gebracht?

Ja, am Anfang, wenn es um Ideen und Prinzipien geht, sieht man so etwas noch in den Entwürfen. Aber je mehr es dann darum geht, eine lesbare Zeitung zu machen, desto mehr muss man aufs eher «Normale» zurückkommen. Denn das ist ja das Wichtigste, dass es eine Lesezeitung ist, in der die Texte im Vordergrund stehen und nicht die Gestaltung. Daher glaube ich nicht, dass man diese Grundidee der Machtverhältnisse der Gestaltung jetzt unmittelbar ansieht. Trotzdem war der Schritt notwendig: übers Ziel hinauszuschiessen, um etwas Neues zu finden.

Und nun, was musst du noch machen?

Die Seite 1 ist noch nicht ganz fertig. Die Vorlage für das Kioskplakat muss in Druck. Und sonst ... lauter Kleinkram. Ich werde mich nicht langweilen.

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