5) Hast Du Dich am Anfang oder auch jetzt noch auf irgendwelche Netzwerke abstützen können?

Nr. 42 –



Sicherlich auf das Netzwerk der Jazzschule Zürich. Da habe ich auch alle meine Mitmusiker kennengelernt. Die Schule ist eine super «Musikerbörse» auf sehr hohem Niveau. Anna Kaenzig

I leaned heavily on my musical colleagues. When I finished jazz school, I had actually quit playing music at the beginning. I though jazz was dead and I didn’t want anything to do with the flute or jazz. Some friends coaxed me back into music, first with the flute and then later as a singer. My family has also been a rock for me. They have always seen the big potential. They are always supporting what I do and encouraging me to do more. My family has never ever chastised me for doing what I do. Brandy Butler

Durch meine längere Tätigkeit im musikalischen Umfeld lernte ich schnell Leute kennen und baute mir ein «Netzwerk» auf, auf das ich mich bis heute stützen kann. Zahlreiche wichtige Begegnungen und Personen, die meine musikalische Laufbahn prägten und Freundschaften, die noch heute andauern und über die Musik hinausgehen von der Zeit im Gymnasium zur Gesangschule, bis hin zu einzelnen Musikern und Veranstaltern. Obwohl Zürich oder die Schweiz generell ein recht solides und ausgebautes Kulturförderungssystem verfügt, darf man sich nicht gänzlich darauf verlassen. Es ist viel Eigenwillen und Durchsetzungsvermögen gefragt. Die Unterstützung wird dir oft nicht einfach in den Schoss gelegt, sondern du musst sie dir auch verdienen (was auch gut ist so!). Ein grosses Problem sehe ich mittlerweile in der Finanzierung eines Tonträgers und der Rolle, die dabei Stiftungen und Institutionen spielen. Früher hatten die Labels vielleicht noch etwas Geld und Stiftungen/ Institutionen waren bereit in die Produktion eines Tonträgers zu investieren. Durch den darauf folgenden CD- Verkauf konnte man das investierte Geld grösstenteils wieder reinholen. Mittlerweile gibt es kaum mehr Stiftungen/Institutionen, die eine Tonträgerproduktion unterstützen wollen, da sich der Musikkonsum und dadurch die Anzahl CD-Verkäufe seit der digitalen Revolution massiv verändert haben. Doch wie soll ein Künstler seine Musik aufnehmen, wenn es ihn für eine Low- Budget CD-Produktion an ca. 20000 Franken bedarf, die er aber durch private Stiftungen und Eigenkapital zusammensammeln muss? Meiner Meinung nach werden zu viele «Hobbymusiker» unterstützt, die nebenbei Musik machen, aber nicht wirklich Vollgas geben wollen. Fairer und auch nachhaltiger für die Schweizer Musikszene wäre sicher, wenn man als Stiftung (öffentliche und auch private Hand) beginnen würde noch genauer zu schauen, wem man das Geld vergibt, um so die richtigen Personen zu unterstützen und nicht nur den so genannten «Hummus». Fiona Daniel

Es gab viele Leute die mich unterstützt haben. Vor allem moralisch. Leute die von meiner Musik berührt waren, die mich motiviert haben, diese Fähigkeit weiter zu entwickeln. Dies hat sich bis heute nicht verändert. Mein Netzwerk war aber nie sehr gross. Ich bin keine gute Networkerin. Dennoch bin ich immer wieder auf interessante, tolle Menschen gestossen. Ich hab Glück. Allerdings würde ich gerne öfters mit Frauen arbeiten. Die Musik-Szene, wie viele andere Domänen, die von einer Wettbewerbs-Situation geprägt sind, ist stark Männer-dominiert. Lena Fennell

Meine Familie hat mich schon immer auf meinem musikalischen Weg unterstützt. Nach Konzerten ist meine Mutter sehr kritisch- sie gibt mir gute Feedbacks und stellt eigentlich immer die Lautstärke der Musik in Frage. Sie ist sich in der Klassik anderes gewöhnt. Mein Vater ist immer sehr stolz auf mich – egal, was ich mache. Natasha Waters

Ich habe meine Bühenkarriere mit der Frauenband Ladies’ Room aus Zürich gestartet. Wir waren fünf Mädels und wir haben von Anfang an wahnsinnig viel gespielt. Das war Learning by doing, die klassische Rock’n’roll Realschule. Wir haben uns unterstützt und sind über die Jahre Freundinnen geworden. Als Solo-Künsterlerin habe ich das oft vermisst: Darum gründete ich mit Freundinne aus der Branche den «Ladies music lunch», ein Netzwerk für Frauen im Musikgeschäft. Lisa Catena

Meine Familie hatte immer Freude an meinem Singsang und seit ich ein paar Konzerte gespielt habe, geniesse ich das Vertrauen, dass es auch ohne «richtigen Beruf» etwas werden kann. Dieses Vertrauen empfinde ich als Privileg. Durch diese erste CD habe ich mir ein Netzwerk aufgebaut, welches aus Mitmusiker und meinen Managerinnen besteht. Zuvor war ich kaum in Gruppen oder Institutionen vernetzt. Pamela Méndez

Für die seelische Unterstützung sind meine Familie und Freunde unersetzlich. Bei rechtlichen Fragen und anstehenden Vertragsunterzeichnungen wende ich mich meistens an die SUISA. Um deren Hilfe bin ich extrem froh. Heidi Happy

Ich sehe mich musikalisch eigentlich eher als Einzelgängerin. Ich spiele zwar sehr gern mit den unterschiedlichsten Leuten, aber dass ich mich musikalisch so richtig mit jemandem verstehe, das geschieht sehr selten. Aber wenn es geschieht, ist es phantastisch. Diese seelenverwandtschaftlichen Begegnungen sind mir sehr viel Wert. Joana Aderi

Ich denke, meine Familie war froh, dass ich zuerst eine andere Ausbildung absolvierte und mich erst nach und nach voll dem Musikbusiness widmete. Grundsätzlich unterstützte sie aber immer sehr, dass ich Musik mache. Ein Netzwerk an Musikern und Leuten aus dem Business zu haben, ist absolut essentiell. Das habe ich mir vor allem als Annakin in den letzten Jahren aufgebaut. Annakin