Politour

Nr. 51 –

Fremde

MigrantInnen, Zugewanderte, Langzeittouristen, Austauschstudentinnen und Asylsuchende haben Luzern dieses Jahr jeweils einen Monat lang aus ihrer persönlichen Sicht betrachtet und mit einer Kamera das festgehalten, was ihnen dabei fremd vorgekommen ist. Entstanden sind Plakate, die zum Schmunzeln oder Nachdenken anregen, die Nebensächliches in den Mittelpunkt rücken, Alltägliches zum Besonderen werden lassen. Die Ausstellung «Was ist fremd? Mein Luzern. Oder deines?» wird jetzt im RomeroHaus gezeigt.

Luzern RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44. Die Ausstellung dauert bis Fr, 23. Dezember, 18.30 Uhr.

Grundeinkommen

Bewegungen wie Occupy («Wir sind die 99 Prozent») zeigen: Immer mehr Menschen merken, dass die heutige Wirtschaftsform die allgemeine Zufriedenheit nicht fördert, sondern verringert. Neue Denkansätze sind gefragt, Reformen notwendig. Eine dieser Reformen könnte die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens für alle sein. Dass diese Idee gar nicht so utopisch ist, wie sie heute vielen erscheint, zeigt der Film «Grundeinkommen» von Daniel Häni und Enno Schmidt. – Der bGE-Stamm Luzern trifft sich jeweils am ersten Mittwoch jeden Monats im «Peperoncini», Obergrundstrasse 50, Luzern.

Luzern Pfarreizentrum Barfüesser, Winkelriedstrasse 5, Do, 5. Januar, 19 Uhr.
www.initiative-grundeinkommen.ch

Ökonomie

WIDE, das Netzwerk Women in Development Europe, lädt ein zum Kurs «Die Eurokrise aus der Sicht der feministischen Ökonomie» mit Mascha Madörin. Er richtet sich an VertreterInnen von NGOs, Frauennetzwerken, Parteien und Gewerkschaften und aus der Verwaltung sowie an Studierende und weitere Interessierte. Es sind keine ökonomischen Vorkenntnisse erforderlich, und die Kursabende können auch einzeln besucht werden. Die Themen der einzelnen Abende:
1) die Kontroversen um die Ursache der Eurokrise und der Finanzkrise generell und zu den Rettungskonzepten; 2) Leerstellen der aktuellen Debatte aus feministischer Sicht / Auswirkungen der Krise aus der Sicht von Frauen / Forderungen von Frauennetzwerken / die politische und soziale Ökonomie von Care als Teil aktuellen wirtschaftspolitischen Denkens; 3) Perspektivendebatte Schweiz als Teil der globalen Finanzmärkte, der globalisierten Wirtschaft und ihren Krisen.

Bern Universität (Gebäude UniS), jeweils
Di, 17. und 31. Januar und 14. Februar. Kosten:
100 Franken (für WIDE-Mitglieder 50 Franken), Einzelpreis pro Abend 40/20 Franken. Anmelden bis 1. Januar bei lilian.fankhauser@izfg.unibe.ch, (TeilnehmerInnenzahl beschränkt).

Solidaritätsparty

Der Infoladen Kasama lädt ein zur alljährlichen Soliparty. Sie steht unter dem Motto «Streikt und tanzt» und findet in der besetzten Seestrasse 339 statt. Die DJs The Proxies, Maladroite und Das Kollektiv legen auf, es hat eine Kegelbahn und eine Hard-Alk-Bar.

Zürich Seestrasse 339, Sa, 24. Dezember,
ab 22 Uhr.

Srebrenica

Im Juli 1995 wurden in der UN-geschützten Enklave Srebrenica über 8000 muslimische Bosnier getötet. Die Ereignisse von Srebrenica gelten als das schlimmste Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag klassifizierte es als Völkermord. Der Dokumentarfilm «Srebrenica 360°» von Conny Kipfer und Renate Metzger-Breitenfellner gibt Frauen und Männern aus Srebrenica das Wort. Conny Kipfer zeigt nun Fotografien, die während der Dreharbeiten entstanden sind. Bilder, die den Alltag rund fünfzehn Jahre nach Kriegsende dokumentieren. Der Erlös aus dem Bilderverkauf geht an die Genossenschaft Hana in Srebrenica (www.remeb.ch/hana).

Luzern Sentitreff, Baselstrasse 21. Öffnungszeiten: Di/Do, 10–14 Uhr, Fr, 14–16 Uhr, Sa, 9–11 Uhr, und auf Anfrage: 041 240 97 38. Die Ausstellung dauert bis 8. Januar.

Verdingkinder

Im Zentrum der Ausstellung «Verdingkinder reden» stehen Hördokumente von Betroffenen, ausgewählt aus Interviews, die im Rahmen zweier Forschungsprojekte über die Fremdplatzierung von Kindern und das Verdingkinderwesen in der Romandie und in der Deutschschweiz geführt wurden. Ehemalige Verdingkinder und Heimkinder berichten über ihr Leben und den Umgang mit ihren Erfahrungen. Im Rahmenprogramm ist eine Matinée für an Pflegeverhältnissen beteiligte Erwachsene.

Zürich Schulhaus Kern, Kernstrasse 45, zwischen Helvetiaplatz und Bäckeranlage. Geöffnet Di–So,
11–18 Uhr. Führung: So, 8. Januar, 10 Uhr. Matinée: Volkshaus, Blauer Saal, Stauffacherstrasse 60,
Fr, 20. Januar, 9–11.30 Uhr. Kosten 40 Franken. Detailliertes Programm und Anmeldung (bis 10. Januar): fachstelle@pazh.ch oder 044 281 00 80. Die Ausstellung dauert bis 1. April.