Was weiter geschah: Thermenstreit nicht zu Ende

Nr. 17 –

Der Verkauf des Thermehotels in Vals sei nicht rechtens gewesen – sagen Valser StimmbürgerInnen, die beim Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden Beschwerde eingelegt haben.

Am 9. März beschloss die Gemeindeversammlung, das Thermenhotel an den Bündner Immobilientycoon Remo Stoffel zu verkaufen. Der Entscheid verletze in zehn Punkten Bundes-, Kantons- und Gemeinderecht, so Peter Schmid, Sprecher der BeschwerdeführerInnen. «Therme und Hotel gehören der Gemeinde. Soll öffentlicher Besitz privatisiert werden, muss darüber vorgängig abgestimmt werden.» Das hat man in Vals verpasst. Weiterer Streitpunkt ist ein Exklusivvertrag mit Stoffel, den der Verwaltungsrat von Hotel und Therme vorgängig und laut Gemeindepräsidentin Margrit Walker-Tönz ohne Wissen der Gemeinde getroffen hat.

Gegen Stoffel laufen verschiedene Strafverfahren, darunter eines aus seiner Zeit als Vermögensverwalter der StockwerkeigentümerInnen der Therme-Aussenhäuser in Vals. Es geht um Urkundenfälschung und Vermögensdelikte. Während sich die Staatsanwaltschaft bis zur Verfahrenseröffnung fast vier Jahre Zeit liess, hat der Verwaltungsgerichtspräsident im Fall der aktuellen Beschwerde der Valser StimmbürgerInnen postwendend erklärt, mit einem Entscheid sei noch im Sommer zu rechnen. Aussergewöhnlich daran ist nicht nur die Vorankündigung, sondern auch die kurze Frist. Ob das damit zusammenhängt, dass Stoffel im Juni vor dem Bezirksgericht Maloja erscheinen muss, wo er wegen Konkursdelikten angeklagt ist?

Nachtrag zum Artikel «Ich bin kein Spekulant» in WOZ 11/2012 .