Diesseits von Gut und Böse: Verlorene Flinten

Nr. 18 –

733 Waffen sind nicht da, wo sie sein sollten. Nämlich zurück in der Kaserne nach Dienstende ihrer Wehrmänner. Und noch schlimmer, Ueli Maurers Departement weiss von 27 000  ehemaligen Militärdienstleistenden nicht, ob die ihre Waffen jemals ordnungsgemäss abgegeben haben. Die «SonntagsZeitung» befragte Armeesprecher Walter Frik, der mutmasste, die Daten seien höchstwahrscheinlich «bei der Migration von Computersystemen auf der Strecke geblieben». Man hoffe nun, dass man die Daten ermitteln könne, indem ehemalige Angehörige der Armee ihr Dienstbüchlein einschicken würden, womit eine Rekonstruktion der Daten möglich sei. Die hämischen Onlinekommentare blieben nicht aus.

So findet Kommentator Z: «Jetzt ist auch jedem klar, warum die neue Flieger brauchen. Die alten sind ja wahrscheinlich bald alle auch unauffindbar, und keiner weiss etwas Genaueres nicht. Aber das ist ja kein grosses Problem, denn keiner kann doch den unter dem Pulli heimgeschmuggelten Flieger so einfach schwarzmarktmässig verkaufen.» Einen pragmatischeren Ansatz verfolgt Kommentator B: «In den tiefen Bunkern des VBS findet man sicher noch ein paar Schubladen; gefüllt mit 27 000 IBM-Lochkarten. Man müsste jetzt nur noch einen Lochkarten-Leser finden – für die Konversion.» Und Kommentator S. folgert, wie wir finden, ganz richtig: «Die Armee ist nur noch lachhaft.»