Politour

Nr. 36 –

Atomkraft

Bei einem GAU im AKW Mühleberg müssten rund zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden. Die Stadt Bern liegt blosse vierzehn Kilometer neben dem AKW. Je nach Windrichtung würden auch weiter entfernte Städte und das umliegende Ausland Schaden nehmen. Das Komitee Mühleberg-Ver-fahren organisiert ein Podium unter dem Titel «Nachbar AKW Mühleberg – wie lange noch?». TeilnehmerInnen sind Alexander Tschäppät (Stadtpräsident Bern), Rémy Pagani (Stadtpräsident Genf), VertreterInnen des Vereins Mühleberg-Ver-fahren sowie der Anwalt der BeschwerdeführerInnen. Das Podiumsgespräch wird zweisprachig Deutsch/Französisch geführt und in beide Sprachen übersetzt.

Bern Restaurant Altes Tramdepot, 
Mo, 10. September, 20 Uhr.

Ethik

An einem «Pub Talk» der medizinischen nichtstaatlichen Organisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières, MSF) spricht Doris Schopper über die zahlreichen ethischen Dilemmas, denen eine medizinische Nothilfeorganisation wie MSF ausgesetzt ist. Schopper war Präsidentin von MSF Schweiz und ist heute Direktorin des Genfer Centre d’Enseignement et de Recherche en Action humanitaire. Nach ihrem Vortrag «Ethische Herausforderungen in der humanitären Arbeit» diskutiert sie mit dem Publikum.

Bern ONO Kulturlokal, Do, 13. September, 19 Uhr.

Frisch

Im Rahmen der Reihe «Uni von unten» wird der Dokumentarfilm «Max Frisch. Journal I–III» von Richard Dindo (CH/D/A 1980) gezeigt. Dindo unternimmt eine filmische Lektüre von Frischs Erzählung «Montauk» sowie der Tagebücher aus den Jahren 1946 bis 1949 und 1966 bis 1971. Frisch selbst kommt darin ebenso zu Wort wie Zeitzeugen in New York und in der Schweiz.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 10. September, 19 Uhr.

Lateinamerika

Staatsstreich in Honduras, versuchter Polizeiputsch in Ecuador, permanente Angriffe gegen den linken Aufbruch in Bolivien – gross angelegte Destabilisierungskampagnen sollen fortschrittliche Regierungen und die dahinterstehenden Emanzipationsbewegungen schwächen, ein neuer Putschismus macht sich breit. Organisiert vom Zentralamerikasekretariat des Solifonds, findet dazu eine Informations- und Diskussionsveranstaltung statt.

Zürich Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 
Di, 11. September, 19.30 Uhr zusammen mit 
Red Latinoamericana, Asocol Zurich.

Menschenrechte

Peace Watch Switzerland und Peace Brigades International entsenden freiwillige MenschenrechtsbeobachterInnen nach Guatemala, Südmexiko, Kolumbien und Palästina/Israel. An einem Infonachmittag stellen sie die Arbeit in den Projektländern vor, zeigen Möglichkeiten und Grenzen internationaler Menschenrechtsbeobachtung auf und erläutern, wie man sich auf einen Einsatz vorbereitet. Ehemalige Einsatzleistende berichten von ihren Erfahrungen und illustrieren, wie der Alltag im Einsatzland aussehen kann.

Zürich Katholisches Hochschulzentrum AKI, Hirschengraben 86 (oberhalb des Central), 
Sa, 8. September, 13.30–16.30 Uhr.

Am Wochenende 29./30. September hält Peace Brigades International (PBI) ein Einführungstraining ab, dessen Besuch eine Vorbedingung für den Auslandseinsatz als Friedensfachkraft in den Projektländern Kolumbien, Mexiko und Guatemala ist. Eine Teilnahme ist jedoch auch für Leute mit grundsätzlichem Interesse an PBI und Schutzbegleitung interessant.

Solothurn Jugendherberge, Landhausquai 23, 
Sa/So, 29./30. September. 
Kontakt: katia.aeby@peacebrigades.ch

Palästina

«Sari Nusseibeh war vielleicht der bunteste Vogel unter den Beratern von Jassir Arafat und gewiss der einzige, der je in einem Kibbuz gearbeitet hat.» So charakterisiert Marlène Schnieper den renommierten palästinensischen Intellektuellen in ihrem Buch «Nakba – die offene Wunde». Heute ist Nusseibeh einer der originellsten und unbequemsten Denker seiner Region. Schnieper diskutiert mit ihm Fragen zu Geschichte und Gegenwart des Nahostkonflikts. Die Moderation übernimmt Martin Woker, Leiter Ressort International der NZZ.

Zürich Kanzlei, Kanzleistrasse 56, 
Do, 6. September, 20 Uhr.

Ruanda

Der Dokumentarfilm «Beyond the Deadly Pit» von Gilbert Ndahayo (Ruanda/USA 2011) begibt sich auf eine Reise in die Abgründe des Seins und das Gedächtnis des Genozids an den Tutsi in Ruanda. Mit Blick auf die Verbrechen des Genozids geht der Regisseur in seinem autobiografischen Film den (Un-)Möglichkeiten des Vergebens und der Versöhnung nach. Kann eine solche moralische Schuld überhaupt getilgt werden? Ist Vergeben für die Zukunft der Gesellschaft sinnvoll?

Zürich Rote Fabrik, Clubraum, Sa, 8. September, 20 Uhr.

Schulden

Der griechische Dokumentarfilm «Debtocracy» (2011) von Katerina Kitidi und Aris Chatzistefanou behandelt die Ursachen der Staatsschuldenkrise Griechenlands und mögliche, von der Regierung nicht berücksichtigte Lösungen. Der Titel weist darauf hin, dass Griechenland in der Schuldenkrise in den Schulden gefangen ist. Der Film geht aber auch auf Probleme mit Schulden in Argentinien und Ecuador ein.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, 
Fr, 7. September, 20.30 Uhr.

Umwelt

Eine Ausstellung auf der Genfer Seepromenade zeigt im September auf hundert Tafeln Bilder von UmweltfotografInnen aus der ganzen Welt. Unter dem Titel «Der Menschheit eine Chance und der Erde eine Zukunft geben» sind auf den Fotos aktuelle Bedrohungen für die Umwelt, den Frieden und die Weltbevölkerung zu sehen. Organisiert von Green Cross International, will die Ausstellung die Bevölkerung für diese kritischen Themen sensibilisieren. Der Generaldirektor der Uno in Genf, Kassym-Jomart Tokayev, sagt zur Ausstellung: «Wir müssen bei den Umweltthemen Fortschritte machen, denn nachhaltige Entwicklungen sind keine abstrakte Theorie – es geht um uns Menschen.»

Genf Seepromenade, 1.–30. September.