Bruno Marazzi: Organisch ins Baugeschäft

Nr. 48 –


BE, 250 Millionen

Wenn JournalistInnen – oder besser gesagt HofberichterstatterInnen – über Bruno Marazzi (66) schreiben, klingt das so: «Er hat keine Starallüren, einzig Klasse.» Oder so: «Glamouröse Auftritte liegen dem Berner Zementturbo nicht. Dafür ist Bruno Marazzi viel zu bescheiden.» Mit einem geschätzten Vermögen von 250 Millionen ist Bescheidenheit wohl auch angebracht.

Dieses Vermögen hat sich Marazzi wortwörtlich selbst aufgebaut. Der Bauunternehmer hat «schon fast alles geplant, gebaut und verkauft, was die Schweiz ausmacht». Zu den bekanntesten Werken, die der gebürtige Emmentaler als Bauunternehmer realisiert hat, zählen die beiden neuen Fussballstadien in Basel und Bern. Der «Meister rationellen Bauens» ist ins Baugeschäft hineingeboren worden. Sein Grossvater kam 1904 aus Norditalien ins Emmental, ehelichte die Dorflehrerin und zog ein kleines Baugeschäft auf. Später übernahm der Vater, und der kleine Bruno «wuchs gleichsam organisch in den aufblühenden Betrieb hinein», den er ab 1971 führte und zu einem Unternehmen mit annähernd 500 MitarbeiterInnen ausbaute. Vor sechs Jahren hat er seine Firma an den französischen Bouygues-Konzern verkauft, er sitzt aber weiterhin im Verwaltungsrat. Langweilig wird es Marazzi sicher nicht, denn praktischerweise versteht er sich «nicht nur auf das Lesen von Bauplänen, sondern kennt sich auch mit Sextant und Seekarten meisterhaft aus».