Daniel Maté: Verschlingender Vulkan

Nr. 48 –

Wollerau SZ, 2,5 Milliarden

Der 49-jährige Spanier Daniel Francisco Maté Badenes hat nicht nur viele Namen, sondern auch viele Millionen. Zu denen kam er 2011, als sein Anteil von sechs Prozent am Rohstoffgiganten Glencore (vgl. Seite 55)durch den Börsengang vergoldet wurde. Maté ist der beste Beweis dafür, dass man auch ohne Masterabschluss Karriere machen kann: Mit seinem Bachelordiplom in Wirtschaft und Recht gelang ihm 1988 der Einstieg beim Zuger Rohstoffhändler, heute leitet er dort das Zink-, Kupfer- und Bleigeschäft zusammen mit Aristotelis Mistakidis, einem weiteren Glencore-Milliardär.

Daneben ist Maté als Verwaltungsrat bei der Minengesellschaft Volcan tätig, an der Glencore über ein Tochterunternehmen mit 6,3 Prozent beteiligt ist. Volcan ist führend im Abbau von Silber, Zink und Blei in Peru. Ein Teil dieser Mineralien wird laut Firmenwebsite im Tagebau nahe der Stadt Cerro de Pasco abgebaut – wobei «nahe» untertrieben ist: Das Loch befindet sich mitten in der Stadt mit rund 70 000  EinwohnerInnen und hat über einen Kilometer Durchmesser, der täglich mit neuen Explosionen vergrössert wird. Während die Mine die Stadt verschlingt, ruinieren der Bleistaub, toxische Gase und Berge von Minenabfällen die Gesundheit der Bevölkerung. «Viele Leute haben die Stadt verlassen, aber die Armen bleiben», sagt die peruanische Kongressabgeordnete Gloria Ramos.

Herr Maté wohnt offiziell in einem Mehrfamilienhaus in Wollerau, abgeschirmt von rabiaten NachbarInnen.