Politour

Nr. 25 –

Bern

Der Kanton Bern befindet sich finanzpolitisch erneut in einer Schieflage. Während die einen hämisch über das «Griechenland der Schweiz» spotten, versuchen andere, die eidgenössische Solidaritätsmilliarde ins Trockene zu retten. Hatte der Kanton Bern nicht schon immer Mühe mit der Moderne, der Industrie, dem wirtschaftlichen Denken? Historiker André Holenstein und Publizist Stefan von Bergen, Mitautor von «Wie viel Bern braucht die Schweiz?», versuchen in einem Gespräch, die geschichtlichen Wurzeln der heutigen Situation des Kantons Bern zu klären und mögliche Perspektiven zu entwerfen. Das Publikum ist eingeladen mitzudiskutieren.
Bern Politforum Käfigturm, Marktgasse 67, 
Di, 25. Juni 2013, 20 Uhr.

Die informelle Politik, die internationalen Beziehungen und die Verflechtung von Politik und Wirtschaft prägen die Bundesstadt Bern und machen ihre Bedeutung für die Schweizer Medien aus. Mehr darüber ist auf dem Stadtrundgang «Bern politisch» zu erfahren.
Bern Treffpunkt: Erlacherhof (Junkerngasse 47), 
Sa, 22.  Juni 2013, 14 Uhr. Kosten: 15/20 Franken, 
Kinder bis 12 Jahre gratis. Billette erhältlich beim Treffpunkt. Spezielle Gruppenführungen: 
www.stattland.ch

JüdInnen in Zürich

Von Verfemten zu Bürgerinnen und Bürgern: Geschichte(n) und Schicksal(e) von Zürcher JüdInnen im Mittelalter und in der Neuzeit. Darüber ist auf einem Stadtrundgang mehr zu erfahren.
Zürich Treffpunkt: Neumarkt (Brunnen vor 
dem Restaurant Kantorei), Sa, 22. Juni 2013, 10 Uhr.

Migration

Schwerpunkt des Romero-Haus-Sommerfests sind die Anfänge der Globalisierung.
Die italienische Immigration in die Schweiz begann vor über hundert Jahren, als die SchweizerInnen noch selbst auswanderten. Schlecht bezahlte Arbeit, Rassismus und Verhinderung von Familienzusammenführung gehörten zum Alltag der MigrantInnen hier und dort, aber es entstanden auch neue Freundschaften. Das multimediale, literarische, musikalische und visuelle Programm «migrando» ist ein Mosaik aus schweizerischer Italianità und interkultureller Schweiz. Erzählt und gesungen werden Episoden von Solidarität und Freundschaft, aber auch Geschichten von Diskriminierung und Ungerechtigkeit.
Die italienischen Geschichten sammelte die Psychologin und schweizerisch-italienische Doppelbürgerin Marina Frigerio, unterstützt von Kolleginnen; die schweizerische Auswanderung wird in Gedichten von Alfonsina Storni und Texten von Plinio Martini, Giorgio Cheda, Eveline Hasler und Alberto Nessi lebendig. Zu hören sind Marina Frigerio (Autorin, Erzählerin), Umberto Castra (Gesang, Gitarre) und Luigi Fossati (Saiteninstrumente, Akkordeon).
Luzern RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44, 
Do, 27. Juni 2013, ab 17.30 Uhr. Kosten 12–45 Franken. Anmelden bis Fr, 21. Juni 2013, bei info@romerohaus.ch, 041 375 72 72 oder www.romerohaus.ch.

Saatgut

Immer weniger, immer grössere Firmen wollen die Regeln der Züchtung und des Saatgutverkehrs bestimmen, weil die Privatisierung des Saatguts als zentrale Ressource Macht und enorme Gewinne verspricht.
Doch die existenzielle Bedeutung der Biopflanzenzüchtung wird immer breiter anerkannt. Viele kleine Biozüchtungsinitiativen bieten eine echte Alternative. Sie gewährleisten die Verfügbarkeit einer Vielfalt von hochwertigen Sorten für alle, die Saatgut benötigen: Landwirte, Erwerbsgärtnerinnen, Obstbäuerinnen und Hobbygärtner. Am Tag der offenen Zuchtgärten bietet die Getreidezüchtung Peter Kunz Einblick in ihre Arbeit. Die Projekte werden auf dem Feld vorgestellt: Versuche mit Weizen, Dinkel, Triticale, Erbsen, Sonnenblumen, Mais und vielem anderem mehr. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Feldbach Oberhuswiesen, Seestrasse 6, 
Sa, 29. Juni 2013, 14 und 16 Uhr.

Sri Lanka – Schweiz

Im Mai 2009 endete in Sri Lanka ein langer Bürgerkrieg. Unter ihm hat vor allem die tamilische Minderheit des Landes gelitten. Im Alltag hat sich seither einiges zum Besseren gewendet. Die Ursachen des Kriegs bestehen aber weiter, der Konflikt bleibt ungelöst.
«Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka» heisst die Wanderausstellung mit fünfzig Fotografien von Walter Keller, die derzeit in Luzern zu sehen ist. Keller beschäftigt sich seit dreissig Jahren mit Südasien und arbeitet in der deutsch-sri-lankischen Entwicklungszusammenarbeit.
Luzern Sentitreff, Baselstrasse 21. Öffnungszeiten: Di/Do, 10–14 Uhr, Fr, 14–16 Uhr, Sa, 9–11 Uhr, 
oder nach Vereinbarung: 041 240 97 38. 
Die Ausstellung dauert bis 4. Juli 2013.

Verdingkinder

Im Zentrum der Ausstellung «Verdingkinder reden» stehen Hördokumente von Betroffenen, ausgewählt aus Interviews, die im Rahmen zweier Forschungsprojekte über die Fremdplatzierung von Kindern und das Verdingkinderwesen in der Romandie und in der Deutschschweiz geführt wurden. Ehemalige Verdingkinder und Heimkinder berichten über ihr Leben und den Umgang mit ihren Erfahrungen. Die Ausstellung ist nun in Genf zu sehen.
Genf St-Gervais Le Théâtre, Rue du Temple 5, geöffnet Mi–So, 12–18 Uhr. Eintritt kostenlos. 
Die Ausstellung dauert bis 7. Juli 2013.

Wohltätiges Winterthur

Im Mittelpunkt des Stadtrundgangs «Vom Chindsgi bis zum Altersheim» stehen Geschichten, die davon erzählen, wie soziale Probleme von privater Seite angepackt wurden und wie aus einigen dieser Hilfseinrichtungen wichtige Institutionen geworden sind. Er führt vom ersten Kindergarten der Stadt über weitere Stationen bis zum Seniorenzentrum Wiesengrund.
Unterwegs erfahren die TeilnehmerInnen des Rundgangs, wo Hilfesuchende früher Rat und Tat fanden. Geführt werden die Rundgänge in Dialekt von einem Frauentrio in verschiedenen Rollen: Die Waisenhausmutter Morf freut sich über Neuerungen, die ihren Schützlingen zugutekommen; eine Kindergärtnerin aus dem 19. Jahrhundert berichtet von den Bemühungen um die Arbeiterkinder; eine Bahnhofsagentin präsentiert ihre Dienstleistung für gefährdete arbeitsuchende Mädchen; die wohnungssuchende Frau Stüdlin schildert ihre Probleme; und Frau Liechti erzählt vom ersten privaten Altersheim.
Winterthur Treffpunkt: Volière hinter dem Museum Lindengut (Römerstrasse 8), So, 23. Juni 2013, 11 Uhr. Männer sind ebenfalls willkommen.