WOZNews

Nr. 39 –

Nachhaltige

«Toter gefunden. Lebloser Mann im bernischen Schüpfen tot auf der Strasse gefunden. Ein 24-jähriger Mann aus der Region Schüpfen ist in der Nacht auf Samstag tot auf einer Strasse tot aufgefunden worden», berichtete die «Tageswoche.ch». Seriöser Recherchejournalismus kann nun mal nicht gründlich genug sein!

Edle

Über einen Geschäftsinhaber, der nach vierzig Jahren in den Ruhestand tritt, berichtete die «Aargauer Zeitung»: «Der gelernte Stuart richtete den Laden auf eigene Faust ein.» Offenbar hatte sich der tüchtige Mann schon vor seiner Geschäftsgründung aus eigener Kraft eine Mitgliedschaft im englisch-schottischen Adelsgeschlecht erarbeitet.

Jenseitige

«Gewisse Kantone und Städte seien bei der Freigabe der Sperrzeiten im Nachleben zu weit gegangen», wusste «20 Minuten». So soll in manchen Kantonen der Aufenthalt in der Vorhölle zugunsten kurzer, aber heftiger Fegefeuer aufgegeben worden sein. Die schrankenlose Zulassung des Paradieses wurde noch nirgends bewilligt.

Verzweifelte

«Walliser lehrt Zürcher Politikern Bergrettung und Viehzucht», lasen wir im «Tages-Anzeiger». Noch während wir uns fragten, ob die deutsche Grammatik das so lehre, belehrte man uns, es sei nicht falsch. Keine Unsicherheit focht uns hingegen beim Anblick einer Bildlegende in derselben Ausgabe an: «In Genf wird der ermordeten Therapeutin gedenkt.» Einige Tage später lasen wir: «Auch ihr Drang in die Mitte hätte sich Merkel weit teurer erkaufen müssen.» Vermutlich ergeht es den gebeutelten MitarbeiterInnen des «Tages-Anzeiger»-Korrektorats ähnlich wie jenem Kranführer, von dem es ebenfalls in ihrer Zeitung hiess: «Dort bestritt der Mann erneut seine Unschuld.»

Korrekte

Doch auch wir haben mit einer Bildlegende einen Leser verärgert. «Arbeit an einer Festplatte für Fertigungsmaschinen», hiess es in der Nummer 37/13 der WOZ. «Auch wenn die auf dem Bild gezeigte Platte ziemlich fest zu sein scheint, macht es sie noch lange nicht zu einer ‹Festplatte›», schrieb uns Herr S. und wies auf die richtigen Bezeichnungen wie «Leiterplatte» oder «Platine» hin. Eine Festplatte diene ausschliesslich der Datenspeicherung. Besonders dankbar sind wir Herrn S. für den wertvollen Hinweis, dass allenfalls auch eine kalte Platte – an einem Fest aufgetischt – als Festplatte bezeichnet werden könne.

Transformierte

Laut NZZ steht zurzeit «der mittlerweile zum Schimpfwort gewordene Kapitän Francesco Schettino» vor Gericht. Inwiefern eine Verbalinjurie bestraft werden kann, sei dahingestellt. Nachdem besagter Kapitän nun im Prozess die ganze Schuld auf den Steuermann geschoben hat, werden wir wohl bald hören, wie sich ItalienerInnen gegenseitig «Pilota!» schimpfen.

Massgebliche

Von der Empfehlung «Exotische Lebensmittel wie Kaffee, Bananen, Zitrusfrüchte oder Ananas nur in Massen geniessen» im «VCS-Magazin» sind deutsche LeserInnen verständlicherweise stark verunsichert.

woznews@woz.ch