Was weiter geschah: Und wieder bloss eine kleine Änderung

Nr. 41 –

Aber nein, es gehe überhaupt nicht um einen weiteren Schritt zur 24-Stunden-Gesellschaft, beteuerten die BefürworterInnen. Es gehe einzig um die kleine Korrektur einer bizarren Situation in ein paar wenigen Tankstellenshops.

Vier Tage nachdem die Tankstellenshop-Initiative angenommen wurde, entlarven sich die chorischen Lippenbekenntnisse als konzertante Lüge: Am 25. September stimmt der Nationalrat einer weiteren Liberalisierung im Detailhandel zu: Geht es nach dem Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet, sollen auch kleine Läden in Randregionen sonntags Angestellte beschäftigen dürfen. Die BewohnerInnen in weniger gut erschlossenen Gebieten seien benachteiligt, da sie nicht vom Angebot in Zentren und an Hauptverkehrsadern profitieren könnten.

Schon vor der Abstimmung hat das Parlament zwei Vorstösse abgesegnet, die die Ladenöffnungszeiten ausdehnen wollen: die Forderung, die Nacht- und Sonntagsarbeit in «Fremdenverkehrsgebieten» auf Verordnungsebene einzuführen; sowie jene nach einer «Teilharmonisierung» der Öffnungszeiten für alle Detailhandelsbetriebe. Am weitesten geht die grünliberale Nationalrätin Kathrin Bertschy, die fordert, dass alle Verkaufsstellen und Dienstleistungsbetriebe mit maximal 120 Quadratmetern auch sonntags und nachts geöffnet sein dürfen.

Wie schon die BefürworterInnen der Tankstellenshop-Initiative sagte auch Buttet, es gehe hier bloss um eine kleine Änderung.

Nachtrag zum Artikel «Nach der Tankstelle gehts in die Offensive » in WOZ Nr. 39/13.