Kultour

Nr. 42 –

Zirkus

Fantazztico

«Calufa» heisst das neue Stück, mit dem der Zirkus Fantazztico unterwegs ist und es von Costa Rica bis in die Schweiz geschafft hat. Im Zirkus Fantazztico trainieren Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen und familiären Verhältnissen. Ziel des Projekts ist es, ihnen neue Perspektiven zu ermöglichen und sie aus einem gewalttätigen Umfeld zu holen. Seit 2007 geht der Zirkus auf internationale Tournee und zeigt jeweils ein künstlerisch hochstehendes Programm. So auch dieses Jahr: Das aktuelle Stück basiert auf dem Buch «Marcos Ramirez» von Carlos Luis Fallas. Dieses erzählt die Geschichte eines Jungen, der in einem ländlichen Vorstadtviertel von San José aufwächst und mit Jugendbanden aus benachbarten Vierteln in Konflikt gerät.
Circo Fantazztico in: Aesch BL, Sa, 19. Oktober 2013, 
19 Uhr, So, 20. Oktober 2013, 17 Uhr; in: Uster, 
Mi/Do, 23./24. Oktober 2013, 19.30 Uhr. 
www.ecosolidar.ch

Theater

Bruder Tod

Um Geschwister geht es in der neuen Produktion der Berner Gruppe Vor Ort. Letztes Jahr liess die Gruppe mit dem Stück «Neuland» das Publikum das Areal rund um das Jugendkulturzentrum Gaskessel neu entdecken. Ihr neues Stück, «Bruder Tod», führt in das Innere der Monbijoubrücke und in die Brückenköpfe. Hier geht es um existenzielle Fragen: Was ist, wenn ein Bruderherz zu gross ist? Was geschieht, wenn ein Herz aufhört zu schlagen? Was kommt danach?
Im Zentrum des Stücks, das von Astrid Lindgrens «Brüdern Löwenherz» inspiriert ist, stehen zwei Brüder, die sich auf eine Odyssee durch fremde Welten begeben. Wie schon «Neuland» ermöglicht «Bruder Tod» – unter der künstlerischen Leitung von Dominique Jann und Mathis Künzler – einen Blick auf unbekannte Orte und Seiten der Stadt Bern.
«Bruder Tod» in: Bern Dalmaziquai 69 
(in den Brückenpfeilern der Monbijoubrücke), 
Sa/So, 19./20. Oktober 2013, Mi, 23., bis Fr, 25. Oktober 2013, 
So, 27. Oktobe 2013, jeweils 20 Uhr. 
Weitere Vorführungen: www.vorort.be

Ultra

Eine Frau und ein Mann, die sich näher kaum sein können und doch ganz unterschiedlich sind: Sie sind Schwester und Bruder, sie ist Schauspielerin, er ist Aktivist, Anarchist und Ultra. «Ultra» heisst denn auch das Stück, das die gleichnamige freie Theatergruppe im Kollektiv erarbeitet hat. Mit dabei sind die Schauspielerin und bildende Künstlerin Nina Langensand, ihr Bruder, der Jurist Luca Langensand, der Dramaturg Martin Bieri, der Klangbastler Orpheo Carcano und der Medienkünstler Thomas Köppel. «Ultra» ist ein Gespräch voller Fragen zwischen der Schwester und dem Bruder, in dessen Zentrum Luca Langensands Leidenschaft für den HC Ambrí-Piotta steht. Die beiden versuchen, den Lebensweg des anderen zu verstehen, fragen, was den anderen glücklich macht, und diskutieren ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Freiheit.
«ultra» in: Luzern Kleintheater, 
Fr/Sa, 18./19. Oktober 2013, 20 Uhr. www.kleintheater.ch

Alex Capus

Die Liebe, das Auswandern und das damit verbundene Heimweh stehen im Zentrum des Stücks «Harry Widmer junior. Glaubst du, dass es Liebe war?», das das Theater Marie auf die Bühne bringt. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alex Capus, der von einem kleinstädtischen Frauenhelden handelt, der wegen Schulden und baldiger Vaterschaft nach Mexiko flüchtet. Als er – vom Heimweh getrieben – nach sechs Jahren in die Schweizer Kleinstadt zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es war. Er habe mal probiert, einen Roman mit einem unsympathischen Helden zu schreiben, sagte Capus im Interview mit der WOZ, das sei einfach nicht gegangen. So ist auch Harry Widmer junior trotz seiner Marotten im Herzen ein guter Mensch. Unter der Regie von Olivier und Patric Bachmann spielen und erzählen Judith Cuénod, Emilia Haag, Sandra Utzinger, Nadine Schwitter und Ladislaus Löliger.
«Harry Widmer junior» in: Aarau Theater Tuchlaube, Fr/Sa, 18./19. Oktober 2013, Mi, 23. Oktober 2013, und Fr, 25. Oktober 2013, jeweils 20.15 Uhr. 
www.theatermarie.ch

Festival

Tanz in. Bern

Bern wird zur Tanzstadt. Vom 18. Oktober bis zum 2. November 2013 findet in der Dampfzentrale das renommierte Festival «Tanz in. Bern» statt. Sowohl nationale als auch internationale Tanzproduktionen sind hier zu sehen.
Den Auftakt macht der Franzose Christian Rizzo mit dem Stück «D’après une histoire vraie». Acht Männer aus dem Mittelmeerraum stampfen mit den Füssen, wirbeln herum und umarmen sich. Dies zu Live-Schlagzeugbeats an den Grenzen zu Tribal Music, Psychedelic Rock und Dub.
Der Freiburger Performer und Choreograf Martin Schick präsentiert mit Damir Todorovic «Holiday on Stage. Last Days of Luxury»; in Alexandra Bachzetsis’ Stück «The Stages of Staging» sind zehn PerformerInnen auf der Suche nach individuellen und kollektiven Sehnsüchten, und in «Sweat Baby Sweat» von Jan Martens tanzt ein Paar in innigen Bewegungen ein emotionsgeladenes Duett.
«Tanz in. Bern» zeigt eine breite Palette aktueller Tanzproduktionen, die die Ausdrucksformen neu ergründen. Neben den Tanzvorführungen gibt es auch Workshops, Diskussionen und Partys mit diversen DJs.
«Tanz in. Bern» in: Bern Dampfzentrale, 
Fr, 18. Oktober, bis Sa, 2. November 2013. 
www.dampfzentrale.ch