Diesseits von Gut und Böse: Frohes Fest!

Nr. 51 –

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu – Zeit also für ein besinnliches Fazit. Im November schickte antifeministenzeitung.ch die traurige Nachricht: «Unsere Web­site wird geschlossen: Keine Solidarität, keine Spenden!» Aber antifeminismus.ch, das ja ebenfalls einen nicht unerheblichen Unterhaltungsfaktor aufweist, bleibt mir zum Glück ­erhalten.

Dann winkt wieder mal Weihnachten mit dem jährlichen Schenkdelirium. Wohl dem, der sich der Menschheitsgeissel zu erwehren vermag, obwohl der «Tages-Anzeiger» einen Professor der Sozialpsychologie aufbot, der entschieden vor Abstinenz warnte: «Geschenke sind Teil unserer Kultur und erfüllen eine wichtige Funktion in den Beziehungen zueinander.» Wenn es zu viel werde, könne «man ja gewisse Regeln aufstellen, dass es nur eine bestimmte Anzahl an Geschenken sein darf und sie auch nicht mehr als 100 Franken kosten sollten». Vermutlich wird sein Lehrstuhl vom Detailhandel ­finanziert.
Doch weil Kinder ja in jedem Fall etwas bekommen müssen, hier mein ultimativer Geschenktipp für Acht- bis Zehnjährige: «‹Kannst du mal die Leber halten?› (…) schliesst endlich die Lücke in der Reihe hübscher Kinderbücher, die doch immer dann versagen, wenn es zum Kern der Sache mit der Jagd kommt.» Auch in der Chirurgenfamilie sollte dieses Werk keinesfalls unter dem Baum ­fehlen.