WOZ News

Nr. 36 –

Usurpierende

«Wawrinka eliminiert Robredo an den CH-Open», meldete die Website von Bluewin.ch. Wenn Wladimir Putin die Ostukraine als «Novorossia» bezeichnen kann, sind die Flushing Meadows eidgenössisches Hoheitsgebiet.

Getauschte

«Über Graubünden gelangten sie in die Schweiz», berichtete der «Tages-Anzeiger». Das Bündnerland ging wohl im Gegengeschäft an die USA.

Evergreene

«An der UCI-Para-Cyling-WM in Greenville (USA) sicherte sich Heinz Frei den WM-Titel im Zeitfahren. Der 56-Jährige ist damit der älteste Para-Cycling-Weltmeister je.» Und der «Tages-Anzeiger» die frühenglischste Zeitung je.

Gruppierte

«Bei Bauer Bründler im Luzerner Hinterland lässt Coop eine Testherde gackern.» Das entdeckte die «NZZ am Sonntag». Noch weiter hinten wäre sie auf Kuhscharen und Schafrudel gestossen.

Kraftgefütterte

Der Newsletter des «Schweizerischen Verbands der Konsumentenvereine zur Förderung der biologisch-dynamischen Landwirtschaftsweise und assoziativer Wirtschaftsordnung» meldete: «Trotzdem Bio immer beliebter wird, kauft immer noch die Mehrheit ungesunden Konventional-Fond zu Dopingpreisen zu Lasten derer, die für sie arbeiten.» Wäre angesichts dieser Formulierung nicht auch eine Warnung vor Gesundheitsrisiken beim Verzehr von Bionahrung angebracht? Nein, aber eine vor der Anwendung selbst formulierender Computerprogramme.

Transzendente

Obige Warnung sollte auch die WOZ beherzigen, die in einem Werbebrief dieses schrieb: «Bitte helfen Sie mit, dass die WOZ und ihre Leserinnen mit diesem anspruchsvollen Werbeblatt, das in 28 Sprachen und 47 Ausgaben erscheint, auch künftig die brennenden Themen und relevanten Fragestellungen verfolgen können.» Respekt! Ein globales Werbeblatt, das bringt niemand sonst auf den Markt.

Klimaneutrale

Das Zürcher Völkerkundemuseum kündet an: «Der Film ‹Watermarks› von Luc Schaedler erzählt in drei Stationen von den Brüchen, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante Entwicklung ausgesetzt sind: im trügerisch-idyllischen Yangshuo im regenreichen Süden, im apokalyptischen Kohleanbaugebiet von Wuhai im ausgetrockneten Norden und in Chongqing, dem urbanen Moloch am Jangtsekiang.» Immerhin, das leidige CO2-Problem wird durch die rasante Entwicklung gelöst. Baut Kohle an, dann könnt ihr Kohle scheffeln.

Drastische

Auch im Museum Aargau läuft was: «Die diesjährige Saison steht (…) im Zeichen von Geschichten aus 2000 Jahren Heilkunst. So kann man zum Beispiel auf dem Legionärspfad auf einer Spiel-Tour den Mörder des Centurio suchen, der von einem Pfeil getötet wurde (…)». Ja, die frühe Heilkunst: radikal, aber effizient!

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