Diesseits von Gut und Böse: Eine Frau ist eine Frau ist …

Nr. 41 –

Ungefähr 1980 lachte ich über einen Cartoon, der sinngemäss so ging: Ein Mann und eine Frau beim Bier. Er zu ihr: «Sei doch nicht so empfindlich, schliesslich seid ihr immer mitgemeint!» Darauf sie zu ihm: «Du als Ingenieurin musst das ja wissen!»

Und dieser Tage stiess ich im «Magazin» auf «ein paar Gedanken über politisch korrekte Sprache – für alle Lehrpersonen und Lehrpersoninnen». Autorin S. W. ärgert sich sehr über «die Feminisierung der Sprache», am meisten nervt sie die «Lehrperson»: «Personen, Personen, überall Personen. Nur von Menschen keine Spur.»

Nun kam mir trotz allem Hirnen keine Berufsbezeichnung mit mehr Mensch in den Sinn. Ob Journalist (Zeitungsmensch?), Ärztin (Heilmensch?), Schreiner (Holzmensch?), Pöstlerin (Briefmensch?) oder eben der Lehrer und die Lehrerin – das gesamte Personal (!) ist menschenfrei. Und sollte ein Kind tatsächlich einmal – im Ernst – sagen: «Meine Lehrperson ist pingelig!», fehlt ihm wohl die Reife, Mann von Frau unterscheiden zu können.

Ich weiss nicht, was Frau W. plagt. Aber vielleicht geht ja auch was rum, was Frauen plötzlich wie ältere Schwerenöter klingen lässt. Im «Tages-Anzeiger» kam Kulturjournalistin D. M. nämlich nach unklaren Ausführungen zum Fazit: «Emma Watson ist die süsseste Versuchung, seit es Feminismus gibt.»

Fehlt nur noch das Pokneifen.