Marlon McNeill: Welche Rolle spielt der Zufall?

Nr. 43 –

Die musikalischen und textlichen Ideen kommen zu mir, wenn ich sie nicht suche. Doch wenn ich sie bewusst suchen will, dann schliesse ich mich im Proberaum ein und warte, bis die Aussenwelt wirklich draussen und der Raum leer ist. Dann kann ich den Raum füllen – mit Tönen oder mit Texten.

Lange habe ich nach einem Sound gesucht, habe mit Gitarren und Mikrofonen experimentiert. Mit dem Combineharvester-Album «Some Ditty, A Mountain II» habe ich dann den Sound gefunden. Einer, der immer noch atmet, offen ist und lang. Denn ich schaue gerne den Sounds zu, wie sie sich entwickeln. Noch immer aber spielt der Zufall eine Rolle. Songs entstehen bei mir beim Aufnehmen. Eines kommt hier zum anderen, Schicht für Schicht. Zudem schreibe ich laufend Textschnipsel auf, spinne Melodien und versuche, sie mir einzuprägen, bevor sie wieder weg sind, oder nehme sie auf meinem Telefon auf, um später zum gegebenen Zeitpunkt die passenden Elemente zusammenzufügen.

Marlon McNeill wohnt in Basel und betreibt das Label A Tree in a Field Records. Zuletzt erschien das Album «Brikks» (unter dem Bandnamen Combineharvester).