WOZNews

Nr. 4 –

Unbeirrte

Die russischen Gäste bleiben aus? Der Euro fällt? Schweiz Tourismus nimmt die Herausforderung an. Der «Schweiz am Sonntag» war zu entnehmen: «In der Nacht hat Regen eingesetzt. Der Niederschlag weitet sich am Vormittag bis ins Engadin aus. Dabei singt die Schneefallgrenze bis in die Täler.» Den Soundtrack liefert Vico Torriani: «Im Sommer scheint d Sonne, im Winter, da schneits, in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz.»
Jürg Fischer

Geschmackliche

Mit dem «Streit um Waldhodenbier» verwirrte der «Bund» die biertrinkende Leserschaft, die am heimischen Laubbaum niemals zuvor derlei Geschlechtsmerkmale schauen durfte. Bei genauerem Lesen erwies sich die Grundsubstanz des angesprochenen Gebräus als Finnwalhoden, den wir gewiss nicht im Feierabendbier haben wollen. Doch weil man ja nie weiss, was sich im Wald wirklich tut, lädt WOZ-Leser A. nun freundlicherweise zum Waldwatching mit Degustation.
Karin Hoffsten

Effiziente

Kürzlich stellte sich der «Tages-Anzeiger» erneut dem ewigen Kampf gegen Keime in der Küche: «Doch es gibt auch Möglichkeiten, den Keimen beizukommen. Von Händen und Schneidebrett kann es weggeschrubbt und beim Waschen bei mindestens 60 Grad Hitze abgetötet werden (…)» Weitere sich eventuell bei dieser Prozedur ablösende Bestandteile gehören auf den Kompost.
Karin Hoffsten

Praktische

Die gleiche Zeitung meldete: «Das Miller’s Studio hat eine neue Indendantin.» Das sympathische Theater führt ab sofort auch einfache Zahnbehandlungen durch.
Karin Hoffsten

Brutale

Der «Züritipp» stellte den Schauspieler Josef Bierbichler vor: «Seiner Familie gehörte das Gashaus Zum Fischmeister, seit geraumer Zeit gehört es ihm.» Was dort mit den armen Fischen passiert, kann man sich ja denken, doch in Zürich kennt man keine Angst: «Das Theater Neumarkt hat den grossen Grimmigen zum Auftakt der Plattform ‹Alpenwut› nach Zürich gebeten.»
Karin Hoffsten

Einschmeichelnde

Die Realchemie Schweiz bietet per Inserat im «Schweizer Bauern» «die grösste Auswahl an Markenpflanzenschutzmitteln der EU aus einer Hand (…) gut, günstig, legal». Nicht nur, dass der eidgenössische Landmann dazu verführt werden soll, das gute Schweizer Beikraut mit Giften fremder Fötzel zu vernichten, gibt uns zu denken. Auch die unverbrämte Anspielung, unsre BäuerInnen handelten hin und wieder illegal, ist empörend. Doch im Zuge der neusten Finanzentwicklung steht zu befürchten, dass manch ein tapfrer Landwirt trotzdem schwach wird.
Karin Hoffsten

Untätige

Was in dieser EU los ist, merkt man ja nur schon, wenn man mal im ICE Richtung Hamburg sitzt. Dort hiess es kürzlich aus dem Lautsprecher: «In diesem Zug sind Taschendiebe unterwegs.» Ja, guck – das ist Deutschland: Da macht nicht nur die Regierung nix, auch das Zugpersonal schaut einfach zu. Weil zudem die Lüftung immer zu kalt eingestellt ist, rufen wir ab sofort zu Dienstagabendspaziergängen auf deutschen Bahnsteigen auf.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch