Was weiter geschah: Geld für schmutziges Öl: Widersprüchliches Zürich

Nr. 36 –

Dass die Pensionskasse der Stadt Zürich einen Teil ihres Kapitals in Firmen wie Shell, BP und Exxon Mobil investiert, stösst dem grünen Gemeinderat Markus Knauss sauer auf. Die WOZ hatte letzte Woche berichtet, dass die Pensionskasse nach internen Diskussionen zum Schluss gekommen ist, ihr finanzielles Engagement in klimaschädigende Firmen nicht zurückzufahren.

Knauss will nun vom Zürcher Stadtrat wissen, wie viel Geld genau die Pensionskasse solchen Firmen gegeben hat und was für eine Strategie damit verfolgt wird. Ausserdem fragt er, wie sich ein solches Investment mit den Zielen der Stadt vereinbaren lässt, eine nachhaltige Entwicklung und eine 2000-Watt-Gesellschaft bis ins Jahr 2050 anzustreben. Die Zürcher Bevölkerung hatte dieser Zielsetzung im Jahr 2008 mit einer Dreiviertelmehrheit zugestimmt. Neben der Senkung des Energieverbrauchs pro Person auf 2000 Watt wird auch eine massive Reduktion des CO2-Ausstosses von 5,2 auf 1 Tonne pro Person und die Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz angestrebt. Zürich rühmt sich auf seiner Website denn auch als «Energiestadt», die eine «konsequente Klima- und Energiepolitik» betreibe. Die Pensionskasse der Stadt Zürich verwaltet nicht nur die Guthaben der zweiten Säule von städtischen Angestellten, sondern auch von Beschäftigten vieler sozialer Institutionen, Schulen und Gewerkschaften. Insgesamt sind das rund fünfzehn Milliarden Franken.

Nachtrag zum Artikel «Schweizer Pensionskassen befeuern den Klimawandel» in WOZ Nr. 35/2015 .