Bundesratswahlen: Und hier noch eine letzte Arithmetik

Nr. 49 –

Grosszügig gerechnet stimmt der Frauenanteil im Bundesrat bis zum nächsten Mittwoch grad noch knapp: Zählt man die Bundeskanzlerin Corina Casanova als «achte Bundesrätin» dazu, repräsentiert unsere Landesregierung seit immerhin vier Jahren die Schweizerinnen und Schweizer in angemessener Weise. Bis zur Wahl der ersten Frau auf oberster Regierungsebene brauchte die moderne Schweiz 136 Jahre, von 1848 bis 1984; nach heutiger Rechnung 34 Legislaturen.

Zugegeben, mit Elisabeth Kopp lief einiges schief – insbesondere ihr Mann tat alles andere als recht. Seither arbeiteten oder arbeiten aber sechs weitere, fähige Frauen im Bundesratszimmer, insgesamt waren es also sieben. Sieben – auf 108 männliche Bundesräte! Das sind nur gerade 6,1 Prozent im langen Leben der demokratischen Schweizer Regierung.

Bleibt also einiges aufzuholen! Für die nächsten hundert Jahre stehen den Frauen fairerweise ab sofort siebeneinhalb Bundesrätinnen- und Bundeskanzlerinnensitze zu. Denn hundert Jahre mal acht AmtsträgerInnen mit einer durchschnittlichen Amtszeit von zehn Jahren macht: achtzig BundesrätInnen. Davon sollen der Gleichberechtigung halber 6,1 Prozent mit Männern besetzt werden – was dann eben nur einen halben Sitz ausmacht. Nochmals grosszügig gerechnet: Die Männer könnten für die nächsten hundert Jahre einfach den Bundeskanzler stellen; Corina Casanovas Job wird praktischerweise ab Ende Jahr frei. Das Abstimmen im Bundesrat wäre den Männern dann zwar verwehrt, das war es den Frauen bis 1984 aber auch.

Die letzten Jahre mit dem bunten Quintett und Quartett im Bundesratszimmer (inklusive Bundeskanzlerin) waren schon mal ein vielversprechender Anfang. Unser Vorschlag fürs weitere Vorgehen heisst deshalb: fünf Sprengkandidatinnen an den Bundesratswahlen nächste Woche. Wenns sein muss, halt auch eine aus der SVP.