WOZNews

Nr. 2 –

Neurologische

Aufeinanderfolgende Schlagzeilen haben meist gar nichts miteinander zu tun. Was können wir dafür, dass unser Hirn sie trotzdem in einen Zusammenhang bringt? NICHTS! Das gilt auch für die folgenden beiden Inhalte, die auf Google direkt hintereinander erschienen: «‹Friedlich eingeschlafen› – David Bowie erliegt Krebsleiden», «Auch Christoph Blocher geht». Eine Schelmin, ein Schelm, wer das denkt, was unser Hirn gedacht hat :-).

Bankgeheimnisvolle

Wer seine Geschäfte virtuell verrichtet, muss ständig auf der Hut sein. Deshalb sind wir dankbar um Warnungen wie jene der Zürcher Kantonalbank auf deren Onlinebanking-Seite: «Aktuell sind Phishing Mails mit gefälschtem Absender wie z.B. Zalando oder ricardo.ch im Umlauf. Angehängt ist eine Rechnung bzw. Quittung. Klicken Sie diesen Anhang an, haben die Angreifern die Möglichkeit, die Kontrolle über Ihren eBanking Zugang zu übernehmen. Haben Sie ein verdächtiges Mail erhalten und bereits auf den Anhang oder Link geklickt? Rufen Sie rasch möglichst unseren eBanking Support unter … an.» In einem nächsten Schritt freuen wir uns, nicht nur nicht gehackt oder gephisht zu werden, sondern, sozusagen als Zins, in korrigierten Sätzen angesprochen zu werden.

Inbegriffene

Wie aus dem Nichts tauchen manchmal affige Wörter in den Medien auf, die einem dann alle naslang begegnen, aktuell das Wort «inkludiert». So lasen wir in der «NZZ am Sonntag»: «Bei den allermeisten Luxusschiffen sind eine Vielzahl von Getränken, die Spezialitätenrestaurants, die Trinkgelder sowie Extras wie Wasserflaschen für Ausflüge in die Innenstadt, Tageszeitungen und so weiter im Reisepreis inkludiert …» sowie: «Des Weiteren entsprechen auf allen Schiffen der genannten Reedereien entscheidende Kriterien … sowie weitere Bereiche der Schiffs-Hardware, teilweise auch das Angebot der inkludierten Leistungen, nicht überall dem heute üblichen Standard der Luxusschiffe.» Eine Luxuskreuzfahrt können wir uns nicht leisten. Vielleicht lesen wir darum darüber. Doch bei der Lektüre möchten wir den Luxus einer einfachen Sprache geniessen, sonst werden wir seekrank auf dem Papierschiff.

Transwörtliche

Alles Mögliche ist manchmal in der Schwebe und hat gerade deshalb seinen Reiz. Und so schrieb der «Tages-Anzeiger»: «Dieses begehbare Schwebende weckte die Neugier und versprühte ein Hauch von Grossindustrie.» Der Hauch war jedoch so zart, dass man sein Geschlecht nicht bestimmen konnte.

Geschrumpfte

«Damengrosse Chamäleons», meldete die NZZ online. Bei genauerer Lektüre stellte sich heraus, dass ein u entsprungen war und die Tarnkünstler nur daumengross sind. Relativierend kann man anfügen, dass gerade auch manche Damen sich dadurch auszeichnen, dass sie von Zeit zu Zeit die Farbe wechseln.

Eingerichtete

Den folgenden, etwas enigmatischen Satz lasen wir im «Tagblatt der Stadt Zürich»: «Gunnar Vikenes Komödie um einen bankrotten Möbelhändler, der sich am Ikea-Gründer rächen will, ist leider wirklich gelungen.» Wurde er von einem unbelehrbaren Ikea-Fan verfasst? Eher von einer/einem nicht ganz möblierten Journalistin/Journalisten. Denn er ist nicht wirklich vollständig.

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