Was weiter geschah: Kreditstopp für indonesische Kohlefirmen

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Immer stärker kommt die indonesische Kohleförderung unter Druck. Letzte Woche beschloss Indonesiens Bankenaufsicht, dass einheimische Banken den Kohleförderprojekten in der Provinz Ostkalimantan keine Kredite mehr geben dürfen, weil der Kohlepreis so tief ist, dass die Kreditvergaben zu riskant seien. «Das ist ein schwerer Rückschlag für die indonesischen Kohleambitionen», schreibt Greenpeace-Kampagnenleiter Arif Fiyanto. «Für Tausende Bewohnerinnen und Bewohner der Region, deren Lebensgrundlage durch die Kohleindustrie zerstört wurde», sei es aber «ein Rettungsanker».

Der fallende Kohlepreis ist nicht nur ein Indikator des geringeren Wirtschaftswachstums in China. Er könnte Ausdruck eines beginnenden Wandels im Energiesektor sein: Der Klimawandel zwingt die Staaten, stärker auf erneuerbare Energien zu setzen. Indonesien ist der weltweit grösste Kohleexporteur. Die grösste indonesische Kohlefirma, Bumi Resources, kann ihre Schulden schon länger nicht mehr zurückzahlen. Kommenden Monat soll, nach mehrmaligem Aufschub, ein Umschuldungsplan vorgelegt werden.

Grösste Aktionärin von Bumi Resources wie auch von deren übergeordneten Holdinggesellschaft Bakrie & Brothers ist die Schweizer Grossbank Credit Suisse, die sich im indonesischen Kohlegeschäft tief verheddert hat.

Nachtrag zum Artikel «Die Credit Suisse und die Umweltverschmutzung: Offene Türen für indonesische Kohlebarone» in WOZ Nr. 51/2015 .