Agenda

Nr. 37 –

Stand der Hoffnung

«Was, wenn Naturkatastrophen nicht mehr unabhängig von unseren Tätigkeiten sind?», fragt das Künstlerduo Christina Hemauer und Roman Keller in seiner Ausstellung «Stand der Hoffnung» in der Kunsthalle Arbon. Erneut setzen sich die beiden dabei in ebenso hintersinnigen wie abgründigen Installationen mit den Zusammenhängen zwischen technischen Errungenschaften, Umweltzerstörung und der Rolle des Menschen auseinander. Kommenden Samstag debattieren sie mit dem Wetter- und Klimarisikenforscher David Bresch die Frage, worauf zu hoffen uns denn noch bleibt.

«Stand der Hoffnung» in: Arbon Kunsthalle, bis 25. September 2016. «Man-made disasters» mit David Bresch, Sa, 17. September 2016, 17 Uhr, letzte Führung am Sa, 24. September 2016, 16 Uhr. www.kunsthallearbon.ch

Franziska Meister

«Rosa Loui» in Gstaad

95 ist er dieses Jahr geworden: der Schweizer Pfarrer und Autor Kurt Marti. Mit seinen zunächst simpel erscheinenden, beim genaueren Hinhören aber tiefgründigen Gedichten revolutionierte er in den sechziger Jahren die Mundartpoesie. Dass seine Gedichte noch immer modern sind, zeigt die Hommage an den Autor, die den Auftakt zum Literarischen Herbst in Gstaad bildet. Der Berner Autor Guy Krneta und die Band Louisen lassen Martis «Rosa Loui»-Gedichte neu aufleben. Neben Lyriklesungen von Anja Kampmann und Jürgen Theobaldy kann ein literarischer Spaziergang mit David Wagner besucht werden, Altmeister Adolf Muschg trifft auf die junge Autorin Meral Kureyshi, und Melinda Nadj Abonji liest aus ihrem noch unveröffentlichten Roman.

Literarischer Herbst in: Gstaad, Saanen, Zweisimmen, Schönried Do, 15., bis So, 18. September 2016, und Sa, 29. September 2016. www.literarischerherbst.ch

Silvia Süess

100 Jahre Hildesheimer

Notiz an mich selbst: Endlich wieder mal die «Lieblosen Legenden» von Wolfgang Hildesheimer lesen, das wunderlichste Buch über den Kulturbetrieb, das man sich denken kann. Am 9. Dezember wäre der Autor, der als Protokollschreiber bei den Nürnberger Prozessen dabei war und später fast sein halbes Leben in Poschiavo verbracht hat, hundert Jahre alt geworden. Omanut, der Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz, lädt zu einer Gedenkveranstaltung in Wort und Musik – mit dem Literaturwissenschaftler Stephan Braese, dem Musiker Rudolf Lutz, dem Schauspieler Helmut Vogel und dem literarischen Spaziergänger Martin Dreyfus.

«Jenseits der Pässe: 100 Jahre Wolfgang Hildesheimer» in: Zürich Musiksalon Haus zum Lindengarten, Hirschengraben 22, So, 18. September 2016, 14–18 Uhr.

Florian Keller