Die USA im Jemen: Drittes Kriegsjahr wird noch schlimmer

Nr. 13 –

Gegen 10 000 Tote, fast alle davon ZivilistInnen, hat der Konflikt schon gefordert, seit am 26. März 2015 eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition ihre Militärintervention im Jemen startete. Vier Fünftel der Bevölkerung des Jemen sind heute auf Nothilfe angewiesen, Kinder sterben an Unterernährung, eine fast landesweite Hungersnot wird im Sommer erwartet.

Die jemenitische Bevölkerung demonstrierte am zweiten Jahrestag der Intervention mit einem riesigen Aufmarsch für Frieden. Doch tags darauf verkündeten Regierungsvertreter der USA und Saudi-Arabiens, dass das US-Militär dabei sei, viel stärker als bisher in den Krieg einzugreifen. Es ist ein zynisches und risikoreiches geopolitisches Manöver von US-Präsident Donald Trump, der im Nahen Osten die Kurzsichtigkeit seiner Wahlversprechen offenbart.

Eigentlich ist es ein lokaler Konflikt. Doch die rücksichtslosen, völkerrechtswidrigen Bombardements der saudischen Koalition, die bisher von den USA und Britannien vor allem logistisch unterstützt wurden, haben die Situation noch verschlimmert – nicht nur in humanitärer Hinsicht. Selbst militärische Ziele sind nicht erreicht worden: Der prowestliche und prosaudische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der im Januar 2015 von Huti-Rebellen gestürzt worden war, ist weiterhin im Exil. Die proiranischen Hutis beherrschen immer noch weite Teile des westlichen Jemen, inklusive der Hauptstadt Sanaa. Kommt hinzu, dass der regionale Ableger der Dschihadorganisation al-Kaida in der Zwischenzeit noch deutlich stärker geworden ist.

Die Verwicklung in den Jemenkrieg hat der frühere US-Präsident Barack Obama zu verantworten. Gegen Ende seiner Amtszeit drosselte er das Engagement immerhin etwas. Nun erhöht Donald Trump die Waffenlieferungen und gibt dem US-Militär vor Ort fast freie Hand, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu unterstützen.

Trump will mit dem Politikwechsel wohl ein paar Wahlversprechen einlösen. Etwa, den Dschihadismus auszurotten, und insbesondere, sich im Zweikampf zwischen den Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien noch klarer hinter die Golfmonarchie zu stellen. Es wird langsam deutlich, dass Trump sein Versprechen, den Atomdeal mit dem Iran zu «zerreissen», wohl doch nicht einlösen können wird. Also dient er sich den Saudis mit militärischen Geschenken an.

Damit setzt er die USA aber wohl auf Jahre hinaus in einem der komplexesten Kriege der Gegenwart fest, einem Krieg, den niemand gewinnen kann. Die Bevölkerung schon gar nicht, Trump aber auch nicht. Am ehesten noch der internationale Dschihadismus.