Politour

Nr. 14 –

Ausschaffungshaft in Zürich

Im Rahmen der Vortragsreihe des Zürcher Vereins Solinetz geben Lisa Gerig und Séverine Vitali Einblick in die Situation der Geflüchteten im Zürcher Ausschaffungsgefängnis. Wie sind die Haftbedingungen für Menschen, die auf ihre Ausschaffung warten müssen?

Zürich Kirchgemeindehaus St. Jakob, Stauffacherstrasse 8, Di, 11. April 2017, 19 Uhr.

Roma in der Schweiz

Seit 600 Jahren leben die Roma hierzulande. Sie haben eine eigene Kultur und Sprache, sie sind gut integriert. Aber noch immer werden Vorurteile und Klischees unhinterfragt weitergegeben. Anlässlich des Internationalen Tags der Roma (8. April) bringen sich die Romaorganisationen in die Debatte ein. Der Tag beginnt mit einem «Detox-Dance», am Abend diskutieren Stéphane Laederich (Rroma Foundation), Mustafa Asan (Roma Jam Session Art Kollektiv), Kemal Sadulov (Romano Dialog), Martine Brunschwig Graf (EKR), Barbara Gysi (SP-Nationalrätin), Thomas Huonker (freier Historiker und Buchautor) und Sophie Heegaard (Direktion für Völkerrecht, EDA).

Bern Waisenhausplatz, Do, 6. April 2017, 12 Uhr, «Detox-Dance»; Hotel Kreuz, Zeughausgasse 41, Do, 6. April 2017, 18 Uhr Podiumsdiskussion.

Flüchtlingschor

Der Sänger Christoph Homberger leitete von September 2015 bis April 2016 einen Chor, in dem Geflüchtete und Einheimische gemeinsam sangen. Im Elster-Verlag erscheint in der Reihe «notblacknotwhite» nun der Bildband «Der Flüchtlingschor», der die Geschichte dieses unkonventionellen und Barrieren überwindenden Miteinanders festhält. Für die Vernissage des Buchs wird der Chor – diesmal auf den Stufen des Zürcher Opernhauses – noch einmal zusammengerufen. Geflüchtete, die an die «Réunion» kommen, erhalten ein Exemplar des Buchs geschenkt.

Zürich Treppe des Opernhauses, Falkenstrasse 1, So, 9. April 2017, 15 Uhr.

Framing

Die Kognitionswissenschaftlerin Elisabeth Wehling hat mit ihrem 2016 erschienenen Buch «Politisches Framing» einen Beststeller geschrieben, was wenig überraschend ist, da es um die Frage geht, wie Meinung hergestellt wird. Dabei spielen sogenannte «Frames» – zu Deutsch ungefähr «Deutungsrahmen» – eine grosse Rolle. Auch wenn man sich gegen Einflussnahme durch Sprachkonstrukte gefeit fühlt: Diese Rahmen funktionieren wie «synaptischer Superkleber», der unsere Vorstellung von Gesellschaft dauerhaft prägt. Ein Begriff wie «Steuerflucht» beispielsweise: Wer «flieht» da eigentlich vor wem und warum? Die Völkerkundlerin Susy Greuter, Mitglied des linken Thinktanks Denknetz, stellt Wehlings Thesen anhand von tagesaktuellen Beispielen vor; im Anschluss besteht die Möglichkeit, konkrete Anwendungsgebiete des «Framing» für die Kampagnenarbeit zu diskutieren.

Basel Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 10. April 2017, 19 Uhr.

Eurokrise

Die Diskussion, ob eine Einheitswährung für Europa gut und richtig ist, wird in der politischen Linken kontrovers geführt. In einem vierteiligen Seminar des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz in Zusammenarbeit mit der politischen Frauengruppe St. Gallen wird die Entstehung der Währungskrise nachgezeichnet sowie aus feministischer Perspektive analysiert, beides von der Ökonomin Mascha Madörin. Das Seminar ist in zwei Doppeltermine, 7./8. April und 28./29. April 2017, unterteilt. Das komplette Programm erhalten Interessierte bei den Veranstalterinnen, es sind noch einige wenige Plätze frei. Kurzfristige Anmeldungen sind am Erscheinungstag dieser Zeitung möglich.

St. Gallen Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz, Florastrasse 6, verschiedene Termine, Information und Anmeldung unter archiv@frauenarchivostschweiz.ch.

Syrien

Im Rahmen der Reihe der Belluna-Abende im Solidaritätshaus St. Gallen berichtet Walter Brehm, Auslandredaktor des «St. Galler Tagblatts», über Syrien, ein Land im dauerhaften Kriegszustand und ohne erkennbare Friedensperspektive. Im zweiten Teil des Abends gibt es ein Gespräch mit Abir Awad, Bauingenieurin aus Homs, und Said Sleman, Elektriker aus Hasaka, beide seit rund drei Jahren in der Schweiz.

St. Gallen Solidaritätshaus, Fidesstrasse 1, Fr, 7. April 2017, 19.30 Uhr.

Eritrea

Die Eritrean Diaspora Academy ist ein emanzipatorisches Projekt, das fünfzig ExileritreerInnen einen Abschluss mit Diplom ermöglicht. Das interessierte Publikum ist gefragt, gemeinsam mit den frisch Diplomierten einen Lehrplan für alle Menschen in der Gesellschaft aufzustellen.

Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Fr–So, 7.–9. April 2017. Das Programm findet sich unter www.eritrean-diaspora-academy.org.