Hausmitteilungen

Nr. 33 –

Bruno Franzen (1942–2017)

Zum ersten Kontakt mit der WOZ-Redaktion kam es auf einem Geburtstagsfest seines Freundes Peter Bichsel – und im Lauf des Gesprächs bestellte er ein Abonnement. Ein paar Wochen später erhielt die Redaktion einen kurzen Brief von Bruno Franzen: Falls wir die Auflage erhöhen und mehr Geld verdienen möchten, sollten wir uns doch bei ihm melden.

Bruno Franzen war ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, der seit den siebziger Jahren das Touristikunternehmen Interhome aufgebaut und schliesslich für viele Millionen an die Migros verkauft hatte. Er war aber auch ein Arbeiterkind aus dem Zürcher Kreis 4, ein ehemaliger Entwicklungshelfer in Afrika, ein Verfechter des «papierlosen Büros» mit unkonventionellen Methoden und ein überaus grosszügiger Kulturmäzen, der vor allem die Oper liebte.

Die WOZ, so erklärte er uns damals, vor 22 Jahren, sei zwar gut geschrieben und habe Zukunftspotenzial, aber wegen der altmodischen Gestaltung merke das niemand. Er finanziere uns deshalb, so sein Angebot, eine grafische Neugestaltung durch externe Koryphäen und zahle dafür maximal 100 000 Franken.

Es war nicht der erste und nicht der letzte Relaunch der WOZ, aber er war gut und brachte die Zeitung voran. Ebenfalls gut war das Aufsehen, das die Unterstützung eines linken Kollektivs durch einen allseits bewunderten Millionär auslöste. Ein paar Jahr später lasen wir dann, dass unser Mäzen nun Roger Köppel unterstützte. Am 11. August ist Bruno Franzen, ein liebenswürdiger Mann, mit 75 Jahren gestorben.

Hänes Bilder

Im Rahmen der fünftägigen Ausstellung «Über-Brücken. Begegnung der Kulturen» sind in der Alten Fabrik in Rapperswil-Jona unter anderem Arbeiten von WOZ-Fotografin Ursula Häne zum Thema Flucht zu sehen. Die Eröffnung ist am Samstag, dem 19. August 2017, ab 16 Uhr. Das genaue Programm und die Öffnungszeiten sind unter www.woz.ch/mitgenommen zu finden.