Agenda

Nr. 48 –

Unterschätzte Schleimer

Verhasste Salatfresser, Delikatesse, überlebenswichtiges Nahrungsmittel oder cooles Schmuckstück: All das können Schnecken sein, je nachdem, ob man GärtnerInnen, Gourmets oder KunsthandwerkerInnen fragt. Der Schneckenforscher Eike Neuberg will im Rahmen zweier Führungen weitere Schnittstellen zwischen Menschen und Mollusken aufzeigen, Vorurteile ausräumen und Einblicke geben in die grössten Schweizer Schneckensammlungen. 

«Schnecken jenseits der Salatkopf-Perspektive» in: Bern Naturhistorisches Museum, Mi, 6. Dezember 2017, 18 Uhr, und Do, 7. Dezember 2017, 12.15 Uhr.

Menschenrecht auf Strom?

«Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.» Das ist der erste Satz der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948. Heute wird gerade diese radikal universalistische Geste dieser Deklaration immer wieder kritisch hinterfragt. Ganz konkrete dokumentarische und fiktionale Orientierungshilfe zur abstrakten Menschenrechtsfrage bietet zum dritten Mal das Human-Rights-Filmfestival. Die Palette der Themen ist eindrücklich: Ein verhüllter saudischer TV-Star klagt Fundamentalisten an, eine schwarze Siebzehnjährige in den USA fragt sich, ob sie die nächsten Jahre überleben wird, und eine junge Pakistanerin wehrt sich in Belgien gegen eine arrangierte Ehe. Derweil zeichnet der kanadische Dokumentarfilm «Black Code» nach, wie staatliche Repressionsapparate nicht nur im Netz Druck ausüben, sondern auch gezielt auf Social Media Informationen sammeln. Und der indische Film «Powerless» fragt, ob es denn ein Menschenrecht auf Strom gibt.

Human Rights Film Festival in: Zürich Kino Riffraff und Kulturhaus Kosmos, 6.–10. Dezember 2017. Ganzes Programm: www.humanrightsfilmfestival.ch.

Fotografische Verwirrspiele

Ähnlichkeit ist ein grosses Thema in der Fotografie, vergleicht man doch seit jeher fast instinktiv das fotografische Bild mit der Realität, die es abbilden soll. Léa Girardin, die neu gekürte Preisträgerin des Prix Photoforum, verfolgt das alte Thema einen oft witzigen Schritt weiter. Die Jurassierin spielt mit Ähnlichkeit als Tarnung oder inszeniert absurde Ähnlichkeitspaare. Dass sie ihre Serie «How Long Is a Banana a Banana?» nennt, schlägt eine ironische Brücke zu den SurrealistInnen. In der Bieler Ausstellung sind aber nicht nur die Werke der Gewinnerin, sondern auch Beiträge ihrer MitstreiterInnen zu besichtigen. Das Publikum kann also selber Jury spielen.

Prix Photoforum 2017 in: Biel Photoforum Pasquart, Sa, 2. Dezember 2017, 17 Uhr, Vernissage; bis 14. Januar 2018. www.photoforumpasquart.ch