Diesseits von Gut und Böse: Die Schweiz wählt wieder

Nr. 4 –

«Sie fürchten sich vor Heuschrecken und Spinnen, ekeln sich vor Fröschen, wissen trotz voller Schränke nicht, was sie anziehen sollen, lieben Babykätzchen, sind loyal – können aber nicht auf Nutella verzichten.»

So beschrieb blick.ch letzten Sonntag nicht etwa den kleinen Prinzen George (4) und dessen Schwesterchen Charlotte (2) oder all die Kleinen, die letzten August in den Kindergarten gekommen sind, sondern die zwanzig jungen Frauen, die ab März unser wunderschönes Land repräsentieren wollen: «Stolz bekennen die zwanzig Miss-Schweiz-Kandidatinnen, wo sie ihre Stärken sehen, stehen aber auch offen und ehrlich zu ihren (kleinen) Schwächen.»

Aber Frauen sind ja nun mal putzige kleine Dinger! Was soll das ewige Gejammer, es habe zu wenige davon in Schweizer Verwaltungsräten, Geschäftsleitungen oder gar in unserer Regierung – diese herzigen Wesen gehen doch zugrunde an solch öden Orten ohne ihr Babykätzchen. Und sollte im Bundesratszimmer mal eine Spinne an der Wand sitzen, quietschen sie bloss, statt zu regieren. Glücklich das Land, das unter solchen Geschöpfen, die weder verwerfliche Genderdebatten führen noch den gleichen Lohn wie Männer verdienen wollen, das schönste wählen kann.

Unternehmer Guido Fluri hat die Miss-Schweiz-Organisation übrigens schon wieder verkauft – wahrscheinlich wars ihm auf Dauer doch zu viel Nutella.