Von extrem weit oben herab: Davos ist gross!

Nr. 4 –

Eine Grussbotschaft von Donald John Trump

Liebe Leute in der Schweiz,

Lasst mich eines sagen: Ich liebe Euer wunderbares Land! Ich liebe es, weil es dort keine Mexikaner gibt, die Drogen und Krankheiten ins Land schleppen, weil die Geburtsurkunde Eures Präsidenten keine Fälschung ist und weil er, wie ich aus absolut sicherer Quelle weiss, nicht schwarz ist. Ausserdem ist Salzburg eine wunderschöne Stadt und ein herrlicher Ort – grossartige Gebäude. Ich war mal dort, vor vielen, vielen Jahren.

Ich liebe Euch, weil dieser Blocher-Guy am helllichten Tag jemanden erschiessen könnte und keine Wähler verlieren würde, sowenig wie ich! Ich liebe Euch, weil Ihr diese fantastischen Berge mit dem grossartigen Schnee obendrauf habt, was beweist, dass der Klimawandel eine Erfindung der Europäischen Union ist, um Eure Wettbewerbsfähigkeit zu ruinieren. Und ich liebe Euch, weil hier Familie noch Familie ist, dem Blocher-Guy und seinen Töchtern das halbe Land gehört und man beim Après-Ski den Girls noch an die Pussy fassen kann, so great!

Es ist ausserdem gut zu wissen, dass es auf der Welt noch Journalisten gibt, die fair und neutral berichten! Normalerweise sind Journalisten ja die unehrlichsten Menschen auf dem Planeten, aber bei Euch waren alle aus dem Häuschen, dass das grösste politische Genie der Menschheitsgeschichte vor der Tür stand, berichteten über das weltgrösste Transportflugzeug, das meinetwegen bei Euch landet, über eine Geheimetage in meinem Davoser Hotel und darüber, dass meine Sicherheitsleute in einem Supermarkt Cola und Snacks gekauft haben. Und dass ich vielleicht gar nicht in Davos übernachte, sondern in Eurer Hauptstadt, dem grossartigen Zurich. Great!

Es ist, liebe Schweizer und Pussys, doch so: Geht es nun um dieses vulgäre Opernhaus in Hamburg oder die verrückte Fussballweltmeisterschaft bei meinem guten Exfreund Wladimir Putin, wo die Spieler noch nicht mal Helme tragen – nichts, wirklich gar nichts kann so verfehlt, korrupt, gemein oder schmierig sein, dass es am guten Schluss nicht trotzdem alle great finden. That’s entertainment, und da kenne ich mich ja vielleicht sogar noch besser aus als in der Politik, oder mindestens genauso gut, also absolut hervorragend und auf extrem stabile Weise! Schön, ein paar Miesmacher gibt es immer, und die amerikanische Gemeinde bei Euch hat sich für mich bereits entschuldigt – es lohnt aber nicht, diese Behinderten einzusperren, auszubürgern oder abzuknallen, das kostet nur Steuergeld, das in Davos sehr viel besser angelegt ist. Immerhin sprechen wir von bis zu eintausend Flaschen Champagner, je nach Grösse der Badewannen!

Meine historische Reise zu Euch, so sie denn stattfindet, kann bis zu vierzig Millionen Dollar kosten. Vielleicht werden es sogar fünfzig Millionen, wenn ich wirklich in Zagreb übernachte und wir noch auf ein Schnitzel in diese berühmte Kronenhalle gehen. Aber auch Ihr sollt, wie alle anderen, auf Eure Kosten kommen, und ich habe mir schon ein paar flotte Sprüche notiert: «Wenn Doris Leuthard meine Tochter wäre, würde ich sie wahrscheinlich daten!» Oder: «Trauffer ist für mich Abfall!» Oder: «Ich werde eine grosse, grosse Mauer an Eurer südlichen Grenze bauen, und ich werde Brüssel für diese Mauer bezahlen lassen!»

Also lasst uns alle hoffen, dass mir die Kommunisten im Kongress nicht doch noch alles versauen! Ich freue mich auf Eure Pussys!

Euer Donald J. Trump

Donald J. Trump (USA) war Fernsehclown und ist heute der mächtigste Mann der Welt und «rechtsradikaler Satiriker» («Die Zeit»). Aus dem trumpschen Amerikanisch von Stefan Gärtner.