WOZ News

Nr. 5 –

Verfremdete

«Spuk und Geisterbann» nennt sich ein Vortrags- und Gesprächsabend über «Erfahrungen des Unerklärlichen im Volksglauben», den die «ökumenische kirchliche Erwachsenenbildung Frutigland» veranstaltet. Da der «Berner Oberländer» die Veranstaltung unter dem Titel «Spuk und Geisterbahn» ankündigte, dürften vergnügungshungrige BesucherInnen nach dem Abend enttäuscht sein.

Untote

«Die Geschichte des Landesstreiks von 1918 muss neu gedeutet werden», forderte die NZZ und stellte in diesem Zusammenhang fest: «Als am 5. November 2017 eine Delegation des Zürcher Regierungsrates und des Bundesrates mit der Spitze des Generalstabes und dem Oberbefehlshaber zusammentraf, drang Wille mit seinem Vorschlag nicht durch.» Sollte der verstorbene General noch weitere Vorschläge machen, legen wir der Redaktion die kollektive Teilnahme an obiger Veranstaltung ans Herz. 

Verborgene

Mit übersinnlichen Erscheinungen beschäftigte sich auch die Kantonspolizei Graubünden. Sie teilte dem «Blick» mit: «Die vom Blick erwähnte Etage, unabhängig davon, ob diese tatsächlich existiert, ist Bestandteil eines Sicherheitsdispositivs während dem Annual Meeting des WEF in Davos.» Denn wahre Sicherheit erlangt nur, wer bestimmte Gemächer erscheinen und verschwinden lassen kann. Das weiss die Bündner Polizei nicht vom FBI, sondern von Harry Potter. 

Endende

Im medizinischen Bereich wird ein so hoher Sicherheitsstandard leider noch nicht erreicht, weshalb uns die Berichterstattung des «Tages-Anzeigers» über neue Technologien bei Herztransplantationen besorgt stimmt: «Ein zu lösendendes Problem ist zudem die Bildung von Gerinnseln in der Pumpe, was zu Embolien und Schlaganfällen führen kann.»

Grosszügige

«Marriott, Hilton und Hyatt verkürzten ihre Fristen für eine kostenlose Stornierung von 24 auf 48 Stunden vor Check-in», berichtete die «htr hotel revue». Die führenden Häuser im Übernachtungsbusiness kalkulierten schon immer etwas verwirrend.

Rückreisende

Nicht nur die Tatsache, dass die in Basel gefundene Mumie identifiziert werden konnte, ist eine Sensation, sondern auch das, was «20 Minuten» aufdeckte: «Ahnenforscher verfolgten die Nachfahren der 1,40 Meter kleinen Pfarrersfrau bis ins 16. Jahrhundert.» Über die lebhafte Reisetätigkeit entsteht gerade ein Drehbuch (Arbeitstitel «Back to the Future 4.0»), an dem sich Hollywoodregisseur Robert Zemeckis vorsorglich die Rechte gesichert haben soll.

Dumme

Fürs deutsche Filmgeschäft hingegen sieht es immer düsterer aus. Nicht nur die Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe geben zu reden, sondern auch folgende Mitteilung aus dem «Tages-Anzeiger»: «Alexander Kluge ist Deutschlands intelligenter Filmemacher.» Die übrigen Branchenvertreter planen bereits eine Sammelklage wegen übler Nachrede.

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