Was weiter geschah: Nur noch Schrott

Nr. 23 –

Der österreichische Investor Peter Pühringer will die ZentralschweizerInnen unbedingt mit einer «Perle» beglücken, die sie nicht wollen. Jetzt ist er gescheitert. Der Investor übernahm 2015 von einem Tourismusfestival eine schwimmende Eventplattform aus 450 Tonnen Stahl, ein rosa Ungetüm in Form einer Seerose. Er wollte sie vor seinem Luxushotel Park Hotel Vitznau in den See pflanzen und für ein Jugendmusikprojekt nutzen. Doch Nachbarn, Landschaftsschützerinnen und immer mehr VitznauerInnen widersetzten sich. Darum ankerte die Seerose seit Jahren in Flüelen (Uri). Aber auch da hätte sie schon längst verschwinden müssen.

Peter Pühringer liess nicht locker. Vor rund zwei Wochen erklärte er, die vor sich hin rostende Seerose solle verkleinert und als «eine Perle» neu rund um den Vierwaldstättersee andocken: Lokale Vereine und Kulturschaffende sollten sie als Plattform nutzen, begleitet von kommerziellen Events. Den Umbau wollte Pühringer in Nidwalden vornehmen, doch das Gesuch für einen Standplatz war unvollständig.

Trotz Verkleinerungsabsichten – das Grundproblem blieb: Der Vierwaldstättersee gehört zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung, was bedeutet, dass er grösstmöglich geschont werden muss. Darauf pocht der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee: «Die geplanten Nutzungen kann man problemlos auch auf dem Land machen», sagt Präsident Urs Steiger.

Zuletzt scheiterte ein Gesuch für eine weitere Ankerbewilligung in Flüelen. Die Geduld der UrnerInnen ist zu Ende. Nun soll das rosa Ungetüm verschrottet werden. Die Seerose ist zum Symbol für die gescheiterten Visionen eines Mannes geworden, der im Alleingang seine Projekte durchziehen will, ohne die Bevölkerung miteinzubeziehen.

Nachtrag zum Artikel «Vitznau: Wohin mit dem rosa Ungetüm?» in WOZ Nr. 7/2018 .