Was weiter geschah: Elfjährige aufgetaucht

Nr. 24 –

Die Geschichte von Sitora* hatte für Aufsehen gesorgt: Vor rund einem Monat verschwand die Elfjährige aus der Notunterkunft Adliswil, in der sie mit ihren Eltern lebte. Zuvor hatte die Kantonspolizei Zürich versucht, die aus Tadschikistan stammende Familie nach Litauen auszuschaffen. Weil die drei über das baltische Land in die Schweiz gekommen waren, ist es gemäss Dublin-Abkommen für den Fall zuständig.

Vergangene Woche ist Sitora wieder aufgetaucht. Wie Mutter Ava Mirsoschojewa gegenüber der WOZ sagt, hat die Familie die Schweiz inzwischen verlassen und im norddeutschen Bremen um Asyl ersucht. Zurzeit befänden sich Mutter, Vater und Tochter in einer Kölner Asylunterkunft. Laut der Mutter hat eine Frau das verängstigte Mädchen gefunden und bei sich versteckt, später aber die Eltern kontaktiert und ihnen das Kind übergeben. Dann sei die Familie über die Grenze gefahren. «Wir wollten nur noch weg aus der Schweiz.»

Dass sich Sitora mit Familie in Deutschland befindet, bestätigt auch die Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich. «Wie das Mädchen wieder zu ihren Eltern gefunden hat, ist unklar. Sie dürfte sich aber schon länger bei Verwandten in Deutschland befunden haben», schreibt die Behörde in einer Mitteilung vom 6. Juni. Zum Aufenthalt der Tochter habe die Mutter «wiederholt widersprüchliche Angaben» gemacht. Was die Direktion damit meint und wie sie darauf kommt, das Kind habe sich bei Verwandten versteckt, und ob sie weitere Informationen über Sitoras Aufenthaltsort hat, bleibt ihr Geheimnis. Sprecher Urs Grob will «keine zusätzlichen Informationen zur Medienmitteilung» geben.

* Namen der Betroffenen geändert.

Nachtrag zum Artikel «Verschwunden in Adliswil» in WOZ Nr. 21/2018 .