Agenda

Nr. 40 –

Unten angekommen

Fragmente, Rauschen, Knistern, Stimmen aus dem Hinterhalt: Die Wahl von Donald Trump und ihre Folgen haben tiefe Spuren in der Musik der US-Band Low hinterlassen. Das Trio um das Ehepaar Mimi Parker und Alan Sparhawk ist bekannt für betörenden Harmoniegesang – davon ist zurzeit nicht mehr viel übrig. Und doch ist auch die Musik auf dem neuen Album «Double Negative» auf eigenartige Weise wunderschön. Man darf gespannt sein, wie die Band das live umsetzt. Den Auftakt macht eine andere beeindruckende Stimme: die Londonerin Nadine Khouri.

Low und Nadine Khouri in: Zürich Bogen F, Sa, 6. Oktober 2018, 21 Uhr.

Bettina Dyttrich

Rosa und Louise

«Nur weil du nicht mein Zuhause sein willst, heisst das noch lange nicht, dass du nicht mein Zuhause bist»: Solche Sätze sind zurzeit auf Plakaten in Basel zu sehen. Sie stammen aus der Performance «Rosa & Louise – A Feminist Manifest» von Ariane Koch und Sarina Scheidegger. Das feministische Manifest in Dialogform wird seit 2013 immer wieder aufgeführt – jedes Mal ein wenig anders, denn neue Texte kommen hinzu, andere werden herausgestrichen. Aktuell spannen die Künstlerinnen mit den Schauspielerinnen Sherin Hegazy und Salma Said aus Ägypten und Ana Castaño Almendral aus der Schweiz zusammen. Versammelt sind Textschnipsel, eigene Geschichten, Lieder und allerlei Zitiertes aus Wissenschaft und Popkultur. Jede Ausgabe des feministischen Manifests hat einen speziellen Fokus, in der neusten werden Zugehörigkeit, kulturelle Unterschiede, Abgrenzung und Aneignung diskutiert und erforscht. Ein Abend zum Eintauchen in feministische Diskurse; auf Deutsch, Arabisch, Englisch; schreiend, weinend, lachend.

«Rosa & Louise – A Feminist Manifest» in: Basel Kaserne, im Rahmen von «Kaserne Globâle», Do, 4. Oktober 2018, 20 Uhr, Fr, 5. Oktober 2018, 19 Uhr.

Alice Galizia

Im Diamantenhimmel

Wundermittel, Erkenntnis, Bewusstseinserweiterung. Aber auch: Einsatz im Militär, Horrortrip, «öffentliches Ärgernis» – LSD bewegt die Gemüter. 1943 von Albert Hofmann zufällig entdeckt, fand es seinen Weg zu ÄrztInnen und Militärs, Hippies und PartygängerInnen, Sinnsuchenden und Techies. Zum 75. Geburtstag widmet die Nationalbibliothek dem Stoff eine Ausstellung. Ist LSD denn nun Sorgen- oder Wunderkind? Vielleicht müssen wir uns darüber gar nicht mehr allzu sehr den Kopf zerbrechen. Nach 75 Jahren ist es vor allem eines: erwachsen geworden.

«LSD. Ein Sorgenkind wird 75» in: Bern Nationalbibliothek, bis 11. Januar 2019.

Alice Galizia