LeserInnenbriefe

Nr. 50 –

Rechte Irrtümer

«Frei von Vorurteilen: Die sieben Irrtümer der Rechten», WOZ Nr. 48/2018

Mit Interesse habe ich eure Doppelseite «Die sieben Irrtümer der Rechten» gelesen. Ich habe Lust, den Spiess umzudrehen und zu schildern, was wir Linke den Rechten nachsagen, denn ich habe allmählich genug davon, unsere nicht mehrheitsfähigen Haltungen immerzu defensiv zu verteidigen.

Wenn ich mich an die Kapitelstruktur der WOZ-SchreiberInnen halte, könnte das etwa so aussehen:

  • Rechte wollen uns das kritische und zukunftsgerichtete Denken madig machen: «Wer Visionen hat, soll …»
  • Rechte haben nicht mehr Humor als Linke, aber oftmals einen schlechten (Witz-)Geschmack.
  • Rechte haben Sex. Linke auch. Oder nicht. Ob es die politische Gesinnung ist, die aus Muffeln faire und sinnliche Genussmenschen macht?
  • Rechte betreiben Nationalpolitik. «Wir! Für uns! Für die anderen nicht!» Abschotten und einigeln. Angstgesteuert?
  • Rechte wollen das weltoffene, zukunftswillige, nachhaltig politisierende Volk rückerziehen.
  • Rechte Parteien haben viele reiche Mitglieder, von denen manche die Steuern nicht fair abgeben und auf Kosten der unterbezahlt Arbeitenden prassen.
  • Rechte sind einer anachronistischen, obrigkeitshörigen und ungerechten Realität verhaftet.

Rosemarie Imhof, per E-Mail

Klima und Habsucht

«CO2-Gesetz: In Bern hat das Klima keine Lobby», WOZ Nr. 49/2018

Liebe selbstgenannte christliche PolitikerInnen: «Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht» (Bibel: 1. Tim. 6,10).

Judith Hug Hingston, Thalwil

So ein Quark!

«Steuerrebellion in Frankreich: In gelbe Westen mit braunen Sprenkeln gehüllt», WOZ Nr. 48/2018

Reichlich spät, aber trotzdem noch ein Kommentar zu eurem Gilet-jaunes-Artikel. Da wird nahegelegt, die Linke solle lieber mal auf Distanz gehen, da sich da braune Elemente darunter befinden. So ein verdammter Quark. In Frankreich findet in den letzten Wochen eben der Kampf um Hegemonie innerhalb dieser Bewegung statt, die zunächst mal einfach ein Aufbegehren gegen steigende Lebenskosten ist. Dass sich in einer derart breiten Dynamik auch nationalistische Kräfte befinden – das überrascht doch wohl nicht. Deswegen auf skeptische Schreibtischdistanz zu gehen, wäre aber genau der grösste Fehler. Zum Glück haben das in Frankreich viele der radikalen Linken begriffen und bringen sich ein. Übrigens auch Sans-Papiers-Kollektive und Banlieue-Organisationen. Ich hoffe sehr, dass in Zukunft noch etwas anderes dazu in der WOZ kommt!

Frank, per E-Mail