WOZ News

Nr. 7 –

Hochbegabte

«In den meisten Kantonen ist der 31.  Juli der Stichtag. Wer an diesem Stichtag geboren wurde, geht bereits eine bis zwei Wochen später zur Schule», hiess es in der NZZ. Noch vor Ende der Sommerferien stehen diese Turbokinder vor der Berufswahl; in die Kita können sie aber erst einige Monate später eintreten.
Jürg Fischer

Lokalpatriotische

«‹Ob normale Mittagsküche oder Gourmetmenu abends – es kommt einfach überall a bisserl Essig rein›, sagt Trewer mit seinem typisch badischen Akzent», berichtete der «Tages-Anzeiger». Worauf sich die BadenserInnen unter seinen LeserInnen gehörig verschluckt haben dürften. A bisserl kommt nämlich nur in Habsburg rein, in Baden wie in Württemberg ist es alleweil nur e bissle, das neikommt.
Jürg Fischer

Aufgeweckte

«Schlafmangel im Büro schadet der Wirtschaft», titelt ebenfalls der «Tages-Anzeiger» – eine einigermassen unerwartete Erkenntnis. Doch wenn wirs recht bedenken, richten all die, die ihre acht Stunden täglich friedlich unter dem Pult ratzen, sicher keinen Schaden an.
Jürg Fischer

Gegensätzliche

«Ich sehe mich als eine Art Volksvertreter», zitierte srf.ch den Sprecher der DemonstrantInnen gegen ein Dieselfahrverbot, er gebe «einfach nur die Meinung der Stuttgarter Bürger wider». Wenn er so weitermacht, gibts aber von denen bald Widerspruch.
Karin Hoffsten

Funktionelle

In «Appenzell Ausserhoden» sei die «Regierung weiterhin in Männerhand», berichtete der «Bund» nach dem Wochenende. Ausnahmsweise dürften die Frauen dankbar sein, dass ihnen der direkte Zugriff auf die Regierungsorgane versagt bleibt.
Karin Hoffsten

Wesentliche

«Vietnamese (30) ballert in Ostschweizer Geschäft herum: ‹Hoffe, das wir sowas nie mehr erleben›», lasen wir auf blick.ch. Die Schlagzeile zeigt zum einen, dass die Nennung irgendwelcher Herkunftsländer wie immer jeglicher Funktion entbehrt. Zum andern erinnert sie an die traurige Tatsache, dass manche MitarbeiterInnen von Schweizer Printprodukten auch nach der Primarschule mit der das/dass-Regel ihre liebe Mühe haben.
Karin Hoffsten

Transzendente

Den Preis für das «bescheuertste generische Maskulinum» gewann in dieser Woche die «SonntagsZeitung»: «Hyaluron-Säure gilt unter schmollmundigen Influencern als Wunderwaffe.» Noch sind über 95 Prozent der neuen Berufsgruppe weiblich, und nur diese ziehen mit aufgespritzter Schlauchbootlippe in den Kampf. Doch wie blick.ch am Beispiel eines «Frauenschwarms» beschreibt, ziert auch manch männlichen Vertreter Erstaunliches: «eisblaue Augen, pechschwarzes Haar und ein Astralkörper».
Karin Hoffsten

Radikale

Ein farbenfrohes Bild im «Tages-Anzeiger» zeigt gemäss Legende ein «Treffen der Kardinale in Rom». Währenddessen feiert man in der deutschen Kapitale die Berlinale, in den Weltmeeren singen die Buckelwale und am 1.  Mai viele Menschen die Internationale.  
Karin Hoffsten

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