Diesseits von Gut und Böse: Das Restrisiko

Nr. 39 –

Das Restrisiko

Weil Leben grundsätzlich gefährlich ist, gibt es Sicherheitsbestimmungen. Doch deren Nutzen ist begrenzt. Das zeigte etwa jenes tragische Unglück, das kürzlich die Eltern eines Kleinkinds beim Absturz einer Transportseilbahn das Leben kostete. Zwar war der Personentransport mit dieser Seilbahn verboten, und der neue Mitarbeiter soll nicht sorgfältig instruiert gewesen sein, aber ich bezweifle, dass ein Schild mit folgender Warnung viel genützt hätte: «Achtung! In dieser Kiste sind zwar trotz Verbot schon viele Leute problemlos den Berg runtergekommen, aber bei Ihnen könnte sie abstürzen!»

Otto Waalkes nannte einst die Bowlingkugel den natürlichen Feind des Eis. Ein ähnliches Kräfteverhältnis prägt die Verkehrsbeziehung zwischen Auto und Mensch. Darum rüstet der schwedische Autohersteller Volvo seine Modelle jetzt neu mit «automatischer Fussgänger- und Radfahrer-Erkennung» aus: «Das Radar erkennt Objekte vor dem Fahrzeug und berechnet den Abstand zu ihnen.»

AutomobilistInnen atmen auf. Dank dieser Innovation bleiben entspanntes Telefonieren und Simsen am Steuer weiterhin möglich.