Diesseits von Gut und Böse: Lehre fürs Leben

Nr. 26 –

Facebook gilt ja inzwischen als Austauschmedium für Menschen, die steinalt sind oder denen Datenmissbrauch komplett egal ist –oder auch beides. Doch kürzlich zeigte die Plattform wieder mal, wozu sie gut sein kann. Mitarbeitende eines deutschen Supermarkts, seit fünf Generationen in Familienbesitz, setzten eine Botschaft ab:

«Dieser Post geht an die junge Mutter, welche heute vor unserer Fleischtheke mit dem Finger auf die Verkäuferin gezeigt hat und zu ihrem Kind sagte: ‹Wenn Du weiterhin nichts für die Schule lernst, dann stehst Du auch mal dort hinten!›

Dem können wir nicht zustimmen! Wenn Ihr Kind weiterhin nichts lernt, dann steht es in der Schlange am Arbeitsamt! In unseren Filialen arbeiten nämlich nur gut ausgebildete Fachkräfte, mit Schulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung, viele mit Mittlerer Reife, einige sogar mit Abitur.

Und solange Menschen wie Sie mit dem Finger auf Menschen wie uns zeigen, macht es auch keinen Sinn, Ihnen zu erklären, dass ein Meistertitel so viel wert ist wie ein Studium und eine duale Ausbildung weltweit mehr zählt als ein Abitur.

Und jetzt für Sie nochmal ganz persönlich: Einen Abschluss in Empathie und Menschlichkeit, Respekt und Wertschätzung erhält Ihr Kind nicht in der Schule – aber das erledigen wir später gerne für Sie. Falls Ihr Kind doch den Abschluss schafft und mit etwas Glück vielleicht dann doch hinter unserer Fleischtheke steht und eine Ausbildung macht, dann werden Menschen wie Sie trotzdem mit einem Lächeln bedient, da es bei uns gelernt hat, dass jeder Mensch Respekt verdient. Auch wenn es manchmal etwas schwerer fällt!»

Davon abgesehen, dass leider auch Menschen, die in der Schule was gelernt haben, im Arbeitsamt Schlange stehen müssen, habe ich nichts einzuwenden.

Nun müsste mans noch für die Jugend auf Instagram posten.