Im Affekt: Besser outsourcen mit der SRG

Nr. 29 –

Die SRG soll sich endlich wieder ihrem Kerngeschäft widmen können. Man hat schliesslich den Auftrag, ein ganzes Land mit News und Unterhaltung zu beliefern. Da kann man sich nicht um anderes und andere kümmern – etwa um HauswartInnen. Die Lösung heisst Auslagern, oder besser: Outsourcing. Das bedeutet meistens, dass Menschen am unteren Ende der Lohnkette eines Unternehmens an eine externe Firma weitergegeben – oder gleich entlassen werden.

Welcher dieser beiden Fälle eintreffen wird, will die SRG nicht so richtig sagen. Obwohl der WOZ aus dem Zürcher SRG-Standort zugetragen wurde, dass gerade ausgelagert wird, schreibt die Medienstelle auf Anfrage nur: «Die Facility Management Dienstleistungen werden laufend im Sinne von In- und Outsourcing überprüft.» Für die Auslagerung von Reinigungs- und Hauswartstellen seien vor allem drei Dinge ausschlaggebend: Know-how, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Mit dem laufenden Sparprogramm hätten die Auslagerungen nichts zu tun.

Die Sprache der Medienstelle besticht vor allem durch eines: Wirtschaftlichkeit. «Durch das Outsourcing einzelner Spezialaufgaben können wir von notwendigen Ressourcen und Kapazitäten, bspw. bei ungeplanten Ausfällen, sowie dem Knowhow und den Ausbildungsmöglichkeiten der beauftragten Firmen profitieren», heisst es. Dabei geht schnell einmal vergessen, dass bei einem Outsourcing vor allem Menschen betroffen sind.

Wie viele sind es denn bei der SRG, und an welches Unternehmen werden sie weitergegeben? Oder werden sie womöglich gar entlassen? Fragen, die die mit vier Personen besetzte Medienstelle in zwei, drei Sätzen beantworten könnte, ökonomisch knapp, wenns denn unbedingt nötig ist. Die Antwort kommt. Man könne zu laufenden Mandaten keine Auskunft geben. Eins ist jedoch klar: Sorgen machen muss man sich nicht. Denn «die einzelnen Auslagerungen werden in enger und sozialer Abstimmung mit den betroffenen Mitarbeitenden und Fremdfirmen entschieden».

Wir hätten noch ein Wort für die SRG-Medienstelle, so zwischen Know-how und Outsourcing: Transparenz.