Der Traum vom FC WOZ (Teil 2): Biel or no Biel

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Der «Wochenzeitung» reicht es: Sie will einen Klub übernehmen und beweisen, wie man den Fussball wieder sozialer und nachhaltiger machen kann. «Zwölf» arbeitet ein Konzept aus – und schreitet zu Verhandlungen.

Dies ist die Fortsetzung der Story «Höchste Zeit für den FC WOZ – in Biel?» aus dem wobei-Heft 4/19, welche ebenfalls im «Zwölf»-Magazin Nr. 74 von 2019 erschienen ist.

  • «Zwölf»-Chedredaktor Mämä Sykora und WOZ-Redaktor Jan Jirát auf dem Weg zur Bieler Tissot-Arena.
  • Mämä Sykora (links) und Jan Jirát auf dem Weg zu ersten Gesprächen.
  • In der zehntgrössten Schweizer Stadt, direkt auf der Sprachgrenze, soll baldmöglichst wieder Challenge-League-Fussball zu sehen sein.
  • Die Tissot Arena mit ihren 5200 Plätzen: ein Challenge-League-Stadion ohne Challenge-League-Klub.

DIE ANFRAGE

Mein Handy summt. Eine unbekannte Festnetznummer. Ich gehe ran. Es ist jemand von der «Wochenzeitung» (WOZ). Dass das linke Blatt Telefonmarketing betreibt, überrascht mich. Doch es geht um etwas anderes, etwas ganz anderes. «Wir wollen einen Fussballklub kaufen», erfahre ich. Meine erste Reaktion: Ja, klar. Doch der Mann redet einfach weiter: «Und wir brauchen die Hilfe von ‹Zwölf›.» Viele Ausführungen später hatten wir eine Aufgabe: einen Verein finden, bei dem die WOZ einsteigen kann.

Die Ausführungen des Verlags überzeugen uns von der Ernsthaftigkeit dieses Anliegens. Die WOZ steht finanziell offenbar gut da. Die Abozahlen steigen, der «GönnerInnenverein ProWOZ» sorgt zudem für Ressourcen, und nun sollen auch mal gewagtere Investitionen getätigt werden. Aber in den Fussball? «Der Fussball übernimmt eine wichtige integrative Rolle und funktioniert als Begegnungsstätte», erklärt die WOZ. Doch leider sei aus dem einstigen Volkssport eine milliardenschwere Branche geworden. «Chancengleichheit existiert nur noch auf dem Papier. Die lokalen und sozialen Wurzeln haften nicht mehr, statt in den umliegenden Stadien schauen die Leute vermehrt den Fussball der Superreichen, sie werden von Fans zu Konsumenten.» Deshalb sei es höchste Zeit für ein «radikal alternatives Modell». Dafür sei eine Arbeitsgruppe geschaffen worden, die abklären solle, ob und wo man mit einem «jährlichen, höheren sechsstelligen Betrag» etwas bewegen könne.

Wir staunen, sind aber gleichwohl neugierig. Trotz gänzlich fehlender Erfahrungen im Bereich der Klubübernahmen und einer gehörigen Portion Skepsis wollen wir herausfinden, wie viel Idealismus der Fussball verträgt. Wir erklären uns bereit, als Unterhändler die Lage zu sondieren sowie ein Klubmodell zu entwerfen, das weit über die Eigenheiten von Fanvereinen wie dem FC United of Manchester hinausgeht – und dennoch funktionieren kann. Es ist – so viel vorneweg – kein einfaches Unterfangen. 

DIE KLUBSUCHE

Die Idee, einen «eigenen» Klub zu haben, löste bei der WOZ intern eine kleine Euphorie aus. Die täglichen Berichte über die Querelen beim Rekordmeister verleiteten einen Redaktor dazu, während einer Sitzung auszurufen: «Die WOZ kauft GC auf! Die Chance ist einmalig!» Der Blick auf die Geschäftsberichte der Super-League-Klubs brachte baldige Ernüchterung. Selbst in der Challenge League operiert GC mit einem Budget von über 13 Millionen Franken, da lässt sich mit dem WOZ-Geld wenig ausrichten. Sogar beim FC Schaffhausen, für den lange ein Käufer gesucht wurde, ist die Einstiegsschwelle deutlich zu hoch.

«Zwölf» weiss natürlich: Für ein solches Projekt kommt nur ein Verein aus tieferen Ligen infrage. Wir sprechen mit einigen Führungspersonen aus dem Profifussball, um zu erfahren, welche Voraussetzungen zwingend erfüllt sein müssen, damit ein Klub bestehen und wachsen kann. Daraus erstellen wir eine Checkliste. Lang ist sie nicht: Der Klub muss über ein gewisses Einzugsgebiet und Tradition verfügen, eine gute Nachwuchsabteilung haben und vor allem ein Stadion, das auch höherklassigen Fussball gestattet. Diese Kriterien führen uns per Ausschlussverfahren bald zum Schweizer Meister von 1947: zum FC Biel-Bienne.

Der Klub hat eine bewegte und nicht sehr erfreuliche jüngere Vergangenheit. Bis in die 1970er-Jahre gehörte der FC Biel-Bienne zum Inventar der Nationalliga A, 1989 fiel er in die 1. Liga. 2008 gelang die Rückkehr in die Challenge League, was die Ambitionen wiedererwachen liess. Der Zürcher Anwalt Carlo Häfeli wurde Mehrheitsaktionär, der bevorstehende Einstieg von Investoren angekündigt. Doch diese blieben ebenso aus wie bald die Lohnzahlungen. Am 27. April 2016 entzog die Liga dem FC Biel-Bienne mit sofortiger Wirkung die Lizenz. Es folgte ein Neuanfang in der 2. Liga regional, mittlerweile sind die Seeländer wieder bis in die 1. Liga hochgeklettert, wo sie letzte Saison den 6. Platz belegten. Die Heimspiele werden in der neuen Tissot Arena ausgetragen, die im Besitz der Stadt Biel ist. 600 Zuschauer kommen im Schnitt an die Heimspiele, das ist Ligabestwert.

Hier, in ausreichender Distanz zu den Fussballhochburgen Bern, Basel und Neuchâtel, könnte wirklich etwas entstehen. Wir präsentieren den Vorschlag der WOZ-Arbeitsgruppe, sie ist einverstanden. Es wird eine E-Mail an Biel-Präsident Dietmar Faes verfasst, der Rückruf kommt nach wenigen Stunden. Wir verabreden uns für ein Vorgespräch in der Folgewoche. Die Verhandlungen können beginnen!

DIE VORVERHANDLUNGEN

Zusammen mit WOZ-Redaktor Jan Jirát mache ich mich auf nach Biel. Bis 2015 wäre der Weg vom Bahnhof zum Stadion ein kurzer gewesen, doch im Gurzelen gibt es heute keinen Fussball mehr, sondern Künstlerateliers, Getreidefelder und eine Skaterampe. Wer den FC Biel-Bienne sehen will, muss nun mit dem Bus eine Viertelstunde bis an den Stadtrand fahren. Der 77-Millionen-Bau liegt im weitläufigen Industriegebiet, beherbergt neben Fussball- und Eishockeystadion auch Shoppingcenter, Kino, Fitnessklubs und eine Curlinghalle. An diesem Nachmittag wirkt er wie ausgestorben.

Mit einem höheren sechsstelligen Betrag pro Jahr soll ein «radikal alternatives Modell» umgesetzt werden.

Dietmar Faes begrüsst uns freundlich, gibt uns gleich eine Stadionführung und hört sich aufmerksam Beweggründe und Rahmenbedingungen des Projekts an. Dann beginnt er zu erzählen. Wie schwierig es gewesen sei, den Verein nach dem Konkurs wieder aufzupäppeln, von der aufwendigen Arbeit, irgendwie das Budget von einer halben Million Franken zusammenzubekommen, und auch von seinem Traum, den FC Biel-Bienne bald wieder im Profifussball zu sehen. Faes, der mit dem Import von Sportartikeln zu Geld gekommen ist, arbeitet ehrenamtlich als Präsident. Ohne ihn wäre der Klub kaum wieder auf dem aufsteigenden Ast. Der Wiederaufbau nach dem Häfeli-Desaster nahm den Frühpensionär derart ein, dass er sich heute Vollzeit um seinen Herzensverein kümmert.

Fast wären wir zu spät gewesen mit unserem Anliegen. Im Januar wurde offenbar der Berater eines Scheichs vorstellig und offerierte eine Million Franken jährlich für eine Dauer von zwölf Jahren. Die vorsichtigen Bieler schlugen als Kompromiss ein Sponsoring vor, daran bestand jedoch kein Interesse. Für das Anliegen der WOZ hat Faes offene Ohren. Nach einem ausführlichen Gespräch erwartet er ein handfestes Konzept. An die Arbeit!

DAS KONZEPT

Die erste Hürde ist genommen, jetzt gehts ans Eingemachte. Als Erstes trifft sich die WOZ-Arbeitsgruppe, um ihre Forderungen auszuformulieren. Da wird diskutiert und gegrübelt, und endlich stehen die Rahmenbedingungen: Der Klub soll basisdemokratisch geführt werden, er soll Einheitslöhne bezahlen und natürlich eine in allen Belangen gleichberechtigte Frauenabteilung führen. Es liegt nun an «Zwölf», diese und die anderen Auflagen auf ihre Fussballverträglichkeit zu überprüfen und umzusetzen. 

Die Basisdemokratie
Das Modell, das die WOZ für den FC Biel-Bienne vorsieht, ist an ihre eigenen basisdemokratischen Strukturen angelehnt. Das Plenum soll zur höchsten Instanz werden. Über sämtliche wichtige sportliche und strategische Entscheide soll abgestimmt werden, jedes Vereinsmitglied hat dabei eine Stimme. Über Fragen, die nur einen Teil des Klubs betreffen (erste Mannschaft, Frauen, Nachwuchs), entscheiden sämtliche in diesen Bereich involvierten Personen. 

Eine Vereinsleitung soll der FC Biel-Bienne indes weiterhin haben. Deren Mitglieder, vorzugsweise Leute aus der Region, leiten das Tagesgeschäft. Daneben soll zudem ein Monitoringorgan laufend überprüfen, ob die Beschlüsse statuten- und budgetkonform sind. In diesem fünfköpfigen Gremium soll die WOZ einen Sitz haben, ein weiterer ist für einen Vertreter der organisierten Fanszene reserviert. Neu ist auch die Personalvertretung als Schlichtungsstelle bei internen Konflikten. Sämtliche Gremien werden jährlich neu gewählt.

Mit diesem Modell stünde der FC Biel-Bienne allein da in der weiten Fussballwelt. In der Praxis bedeutet das nämlich, dass im Kollektiv beraten wird, welche Trikots getragen werden oder ob man einen bestimmten Spieler verpflichten soll. Noch gewöhnungsbedürftiger wird es innerhalb einzelner Mannschaften. «Ob und wo ich spiele, entscheidet der Trainer», würde man beim FC Biel-Bienne nicht mehr hören. Stattdessen finden die Teams selber ihre Aufstellung und ihre Taktik. Die Idee dahinter: Ein Beschluss, der von einer Mehrheit getragen wird, wird mit mehr Engagement umgesetzt als eine Vorgabe von oben. Zudem gibt es bei Niederlagen nicht einfach einen Schuldigen, schliesslich werden Entscheidungen von allen getragen.

Die Fussballgeschichte kennt bisher ein Beispiel der Basisdemokratie: die Corinthians aus São Paulo von Anfang der 80er-Jahre. In Brasilien herrschte zu jener Zeit eine Militärdiktatur, weshalb die «Democracia Corinthiana» unter dem grandiosen Sócrates eine besonders revolutionäre Note bekam. «Siegen oder verlieren, aber stets mit Demokratie», lautete das Klubmotto. Allerdings stiess das Plenum auch dort nicht nur auf Begeisterung. Der damalige Spieler Rafael urteilte im Dokumentarfilm «Rebellen am Ball» so: «Von Demokratie hatte das nichts. Es half denen, die die Anführer waren, die anderen klatschten nur in die Hände.»

Auch Biel-Präsident Dietmar Faes empfindet Plenumsdiskussionen als «nicht mehr zeitgemäss». Zudem befürchtet er, dass in solchen Debatten jene mit höherer Bildung obenaus schwingen, weil sie sich besser artikulieren und ihre Ideen besser verkaufen können. Ausufernde Diskussionen seien nicht effizient. «Jeder, der sich engagieren will, soll mit einbezogen werden. Aber am Schluss muss einer entscheiden.» Bislang sei überdies das Interesse der Spieler, die Klubpolitik mitzubestimmen, höchst überschaubar. Die GV, wo dies möglich ist, sei für die meisten bloss ein Pflichttermin. Eine Kurzumfrage bei langjährigen Schweizer Profis bestätigt dies. Die meisten Spieler seien froh darüber, dass jemand das Sagen habe, so der Tenor.

Der Einheitslohn
Bereits ab dem höheren Amateurlevel machen die Löhne für jeden Verein den grössten Teil der Ausgaben aus. Was allerdings nicht heisst, dass alle Fussballer gut verdienen. Der kürzlich zurückgetretene Gianluca Frontino verriet, dass er beim FC Schaffhausen monatlich 3000 Franken bekam, wobei einige Mitspieler deutlich mehr eingestrichen haben dürften. Dieses Gefälle sorgt immer wieder für Unmut. Spieler wandern ab, weil sie sich ungerecht behandelt und bezahlt fühlen. Die WOZ geht einen anderen Weg, alle Mitarbeitenden bekommen den Einheitslohn von 5400 Franken brutto. Für ihren künftigen Fussballklub formuliert sie deshalb folgende Bedingung: «Es soll mittelfristig kein Lohngefälle mehr innerhalb des Vereinspersonals geben (gilt vom Platzwart bis zur Trainerin).» Der Einheitslohn soll auch überdurchschnittliche Kinderzulagen umfassen.

Solange der FC Biel-Bienne noch im Amateurfussball spielt, leisten die Fussballer nur einen Teilzeitjob. Für die Spieler der ersten Mannschaft entspricht das etwa einer 25-Prozent-Stelle. Orientiert am WOZ-Einheitslohn, würde dies anfängliche monatliche Bezüge von 1350 Franken bedeuten. «Zwölf» schlägt eine weitere Anpassung vor: Der Lohn soll mit jeder Saison steigen. So schafft man einen Anreiz, länger im Verein zu bleiben, was wiederum der Identifikation förderlich ist.

Wären Fussballer für so ein Modell zu gewinnen? Wir fragen nach, bei Baykal Bellusci, selber langjähriger Profi und heute Spielervermittler: «Das ist illusorisch. Du kannst nicht dem Stürmer, der 15 Tore pro Saison schiesst, und dem rustikalen Verteidiger den gleichen Lohn bezahlen.» Er meint, diese Schere habe sich so eingependelt und werde auch akzeptiert. Den Einheitslohn sieht Baykal als unverträglich mit dem Spitzensport. 

Auch dem Vorstand des FC Biel-Bienne geht diese Forderung zu weit: «Ein Einheitsgehalt ist unserer Meinung nach utopisch und nicht durchsetzbar.» Präsident Faes sähe Diskussionen vorprogrammiert, wenn ein einsatzfreudiger Stammspieler gleich viel verdienen würde wie der Reservist, der sich im Training kaum Mühe gibt. Und wie man einem Trainer weismachen will, dass er trotz aufwendigen Diplomlehrgängen nicht mehr bekommt als der Platzwart, ist Faes ebenso ein Rätsel. Die Lohnschere ergebe sich nun mal aus Angebot und Nachfrage: Wer unbedingt einen bestimmten Spieler haben wolle, sei bereit, für den mehr zu bezahlen. Dass der Einheitslohn bei der WOZ funktioniert, überrascht Faes nicht: «Das ist eine ideelle Gemeinschaft, ein Fussballklub hingegen eine Zweckgemeinschaft, wo nicht alle die gleichen Werte teilen.» Er glaubt nicht, dass man unter diesen Bedingungen genügend Spieler für eine gute Mannschaft zusammenkriegen würde.

Die erste Mannschaft
Man kann einen Verein noch so sozial, vorbildlich und nachhaltig führen: Wenn sich der sportliche Erfolg nicht einstellt, sind Strahlkraft und Signalwirkung gering. Biel ist die zehntgrösste Stadt der Schweiz, der Klub hat einen Meistertitel und stand im Cupfinal, mit dieser Geschichte gehört er in die Challenge League. Um einen Aufstieg anzustreben, braucht man gute Spieler. Doch wie soll man diese anwerben mit der Auflage der Lohngleichheit? «Zwölf» steht vor einer grossen Herausforderung.

Nicht alle Spieler muss man mit Geld locken. Es gibt sie ja doch noch dann und wann, jene Fussballer, die man als Denker oder gar Philosophen bezeichnet, weil sie sich ein bisschen mehr Gedanken machen als ihre Mitspieler. Es gibt auch gestandene Spieler, die sich aus unterschiedlichen Gründen von einer Profikarriere abwenden. Die sollten sich doch gewinnen lassen für ein Projekt, das sie mitprägen können.

Mittelfristig soll es kein Lohngefälle mehr geben, vom Platzwart bis zum Top-Spieler sollen alle gleich viel verdienen.

Wer könnte das besser beurteilen als Benjamin Lüthi. Der Berner hat mit 28 Jahren seine Profikarriere beendet, auch wegen des fehlenden Tiefgangs und der oberflächlichen und flüchtigen Beziehungen. Wäre er zu gewinnen gewesen, hätte man ihm damals so eine Möglichkeit offeriert? Lüthi ist skeptisch: «Man muss sehen, dass so ein Modell meilenweit entfernt ist von dem, was Fussballer kennen. Das war bei mir damals nicht anders. Bevor man über die Vorteile eines solchen Systems nachdenken kann, braucht man Wissen. Das hätte mir wohl damals noch gefehlt.» Hinzu komme: Als er die Fussballschuhe an den Nagel gehängt habe, hatte er wirklich erst einmal genug. Auch wenn eine ganz unterschiedliche Philosophie zugrunde liegen würde: Es sei ja doch immer noch Fussball.

Selbst wenn einige Ex-Profis für so einen Schritt bereit wären – vielleicht die ehemaligen Luzerner Benedikt Koller und Lior Etter oder der Krienser Nico Siegrist –, wäre es doch fraglich, ob diese neben ihrem aktuellen Job noch Zeit und Lust finden würden, mehrmals pro Woche nach Biel zu fahren oder gar umzuziehen und ihr Umfeld zu verlassen. Vielmehr sollten wir deshalb nach Spielern fischen, die schon zuvor aus der Profilaufbahn ausgeschieden sind. Also jene, die in Super-League-Klubs ausgebildet wurden, dann aber aufgehört haben. 525 sogenannte Talent Cards vergibt der Fussballverband auf der Stufe U16, nur wenige von ihnen schaffen es zum Profi. Spürt man den auf der Strecke Gebliebenen nach und sucht etwa gezielt an Universitäten und Hochschulen, lassen sich bestimmt einige sofortige oder zukünftige Leistungsträger finden. Eine Option wären auch alternde Spieler mit Bieler Vergangenheit, etwa Marco Mathys (FC Solothurn), Charles-André Doudin oder Pietro Di Nardo (beide Xamax). Sie sollten neben ihrer Funktion als Spieler auch als Ausbildner oder Funktionäre zur Klubentwicklung beitragen.

Der FC Biel-Bienne will diesen Weg nicht gehen. «Wir wollen auf Junge setzen, vor allem aus der Region», sagt Dietmar Faes. Ehemalige Profis würden nur passen, wenn sie aus der Umgebung kämen, wirklich einen Bezug zum Verein hätten und sich nicht bloss etwas dazuverdienen wollten. Er ist skeptisch, dass sich etwa ein Luzerner dafür gewinnen liesse, die langen Reisen hinzunehmen, selbst wenn ihm das Projekt zusagt.
 
Die Frauenteams
Für den Frauenfussball ist Biel ein bedeutender Standort. Die talentiertesten Spielerinnen der Schweiz trainieren hier unter Anleitung der Naticoaches, viele Frauen- und Juniorinnen-Länderspiele werden in der Tissot Arena ausgetragen. Idealer Nährboden, um Frauen und Mädchen für den Fussball zu begeistern. Bloss: Bei Biel gibt es keine Frauenabteilung. Für die WOZ ein untragbarer Zustand: «Der FC Biel-Bienne muss mittelfristig zwingend auch eine Frauenfussball-Abteilung führen. Bis in zehn Jahren soll eine völlige Gleichberechtigung zwischen Männer- und Frauenteams hergestellt sein – auch in finanzieller Hinsicht.»

«Zwölf» macht sich umgehend daran, die Lage zu sondieren. In Walperswil, in der Bieler Agglomeration, besteht die einzige erfolgreiche Frauenabteilung der Region. Das erste Frauenteam ist kürzlich in die Nationalliga B aufgestiegen, das zweite spielt in der 4. Liga, dazu kommen zwei Nachwuchsteams. Eine Zusammenarbeit mit einem solch starken Partnerverein würde sich anbieten, die Begeisterung über so einen Vorschlag hält sich indes in Grenzen. «Unsere Frauenabteilung ist durchaus erfolgreich unterwegs. Daher schätzen wir die Chancen einer Fusion mit dem FC Biel als sehr gering ein», lässt der Klub auf Anfrage verlauten.

Bliebe die Gründung eines eigenen Bieler Frauenteams mit Start in der 4. Liga. Will man wirklich zeigen, welche Bedeutung dem Frauenfussball zugemessen wird, sind dann schnelle Aufstiege gefragt. Dafür wiederum braucht man gute Spielerinnen. Hier kann «Zwölf» seinen Auftraggebern Mut machen: Schliesslich werden selbst in der Nationalliga A die Frauen kaum entschädigt. Wenn der FC Biel-Bienne also wirklich finanzielle Gleichberechtigung anbietet, dürfte man viele Talente in den Klub lotsen können. Die Aussicht auf zukünftigen Nationalliga-Fussball dürfte einige Frauen dazu bewegen, auch in tiefere Ligen zu wechseln. Das hat das Beispiel des FF Chênois gezeigt, der sich Servette angeschlossen hatte und dank vielen hochkarätigen Neuzuzügen in die NLA aufgestiegen ist. 

Dietmar Faes weiss, dass die Nachfrage nach einem Frauenteam da wäre. Allerdings gab es bislang niemanden, der das Zepter in die Hand genommen hätte. Ihm selber fehlen die Ressourcen dafür, dem Klub die Mittel. «Früher oder später wird es eine Frauenabteilung geben bei uns, aber erst wenn der Verein gefestigt ist», sagt Faes und stellt einen Zeitraum von etwa fünf Jahren in Aussicht. Ausser, betont er, es komme jemand mit einem Konzept und Engagement. 

Die Sponsoringbeschränkung
Gazprom, Emirates, Katar – ohne deren Geld läuft bei den Topklubs nicht mehr viel. Die Gefahr der Abhängigkeit von Unternehmen von zweifelhaftem Ruf will die WOZ von Anfang an bannen: «Die finanzielle Abhängigkeit von SponsorInnen soll auf maximal 20 Prozent gesenkt werden. Ausgeschlossen vom Sponsoring sind Firmen, die in irgendeiner Weise mit der Rüstungsindustrie oder dem fossilen Energiesektor zu tun haben.» Nie soll der FC Biel-Bienne zum Marketinginstrument werden, stattdessen soll er einen möglichst grossen Teil der Kosten durch Ticketeinnahmen und Mitgliederbeiträge decken können. So ist der Klub gefordert, sich um die Bedürfnisse der Fans zu kümmern.

Der hohe Anteil an Ausländern und Sozialhilfeempfängern ist für den FC Biel eine grosse Chance.

Gerade in einem kleinen Klub wie Biel machen Sponsoringbeträge den Löwenanteil der Einnahmen des Vereins aus. Neben dem städtischen Elektrizitätswerk, einer Eventagentur und dem Uhrenindustrie-Zusammenschluss Watch City spült auch der VIP FC Biel-Bienne Geld in die Kasse. Dessen fast 100 Mitglieder steuern jährlich 1000 bis 1500 Franken bei. Präsident Faes: «Wir wollen nicht abhängig sein von einem einzelnen grossen Geldgeber und sind der Meinung, dass unsere Strategie, von vielen, kleineren Sponsoren getragen zu werden, die richtige Wahl ist.» Selbst als die WOZ in Aussicht stellt, die einer Begrenzung der Sponsoringgelder folgenden Ausfälle anfangs zu kompensieren, kann Faes der Idee noch nicht viel Gutes abgewinnen: «Dadurch begeben wir uns nur in eine andere, neue Abhängigkeit. Zudem befürchten wir einen Glaubwürdigkeitsverlust gegenüber bisherigen Partnern.» Er kann sich sogar vorstellen, dass beim Einstieg eines politisch gefärbten Unternehmens wie der WOZ gewisse lokale Gönner aussteigen würden. Das wiederum würde den Bezug zur Region schwächen.

Das soziale Engagement
Der WOZ ist es wichtig, dass sich ein Klub nicht nur mit dem Namen einer Stadt schmückt, sondern aktiv darum bemüht ist, die gesamte Bevölkerung anzusprechen und teilhaben zu lassen. «Der FC Biel-Bienne muss zu seiner sozialen Verantwortung stehen», so formuliert die WOZ ihre Vorgabe – und überlässt es «Zwölf», diese umzusetzen.

In der letzten Challenge-League-Saison kamen in Biel noch über 2000 Zuschauer im Schnitt. Doch die Fanbasis ist nach dem tiefen Fall geschrumpft. Bei Heimspielen stehen heute zwischen 50 und 100 Fans in der Kurve, viele von ihnen unterstützen auch das Hockeyteam. Dazu gesellen sich einige Dutzend Alteingesessene, viele von ihnen haben die glorreichen Zeiten des FC Biel-Bienne noch miterlebt. Die jüngeren Fussballbegeisterten der Stadt wenden sich vermehrt den erfolgreichen Young Boys zu.

Dennoch sehen wir Potenzial, das Stadion besser zu füllen. Der Anteil an Ausländern gehört in Biel mit über einem Drittel zu den höchsten in Schweizer Städten. Viele von ihnen stehen mit Sicherheit dem Fussball näher als dem Eishockey, das zeigt auch ein Blick auf die Nachwuchsmannschaften der zwei grossen städtischen Sportklubs. In Biel leben zudem 11 Prozent der Bevölkerung von der Fürsorge, in keiner Stadt sind es mehr. Doch das ist auch eine Chance: In Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen sollen Sozialhilfeempfänger, Flüchtlinge und Menschen mit wenig oder keinem Einkommen zu Heimspielen in die Tissot Arena eingeladen werden. Das Stadion soll zum Treffpunkt werden und durch den grösseren Aufmarsch auch lebendiger, bunter und lauter. Dies wiederum schafft einen Anreiz für andere, ein Spiel des FC Biel-Bienne zu besuchen. Mit diesen integrativen Massnahmen würde der Klub auch einen wichtigen Beitrag zum Stadtleben leisten.

Die Unterstützung benachteiligter Personen soll aber über Gratis-Matchbesuche hinausgehen. Für einige Familien sind die Mitgliederbeiträge in einem Fussballverein kaum zu stemmen. Diese Kosten sollen auf Antrag erlassen werden, das gilt für Nachwuchs wie Aktive. Ermässigungen soll es auch bei der Verpflegung im Stadion geben. Allerdings hat der FC Biel-Bienne hier bislang kein Mitbestimmungsrecht, das Catering ist nämlich ausgelagert. Er soll aber auf jeden Fall seinen Einfluss geltend machen, damit im Stadion Regionales und Biologisches angeboten wird – in wiederverwertbaren Behältern. 

Solchen Vorschlägen kann Präsident Faes viel Gutes abgewinnen. Bereits heute lädt der FC Biel-Bienne dann und wann soziale Institutionen ins Stadion ein, ein Ausbau dieser Beziehungen war bislang kein Thema. «Das will ich nun angehen», verspricht Faes. Er werde mit dem Sozialamt Kontakt aufnehmen und vorschlagen, dort Saisonabos zu hinterlegen. Allerdings will er diese nicht einfach streuen, Interessierte sollen sich aktiv darum bemühen. Weitere Möglichkeiten in diesem Bereich will der Verein prüfen.

Der Nachwuchs
Nachhaltigkeit – auch im Fussball ein oft bemühtes Schlagwort. Es bedeutet auch, dass man sein Fanionteam laufend mit Eigengewächsen auffüllen kann, die zu Teamstützen wachsen und später Transfererlöse generieren. Nicht umsonst investieren Schweizer Vereine riesige Summen in die Ausbildung. Gut angelegt ist dieses Geld allerdings nur, wenn die Nachwuchsabteilung auf Top-Niveau ist.

120 Junioren spielen in den sechs Teams der FC Biel-Bienne Academy. Ab Stufe U16 wechseln sie ins Team BEJUNE, einen Zusammenschluss von FC Biel-Bienne, Team Jura und Neuchâtel Xamax. Finanziert wird dieses Konstrukt grösstenteils von der Fondation Gilbert Facchinetti. Was allerdings auch bedeutet: Die vielversprechendsten Spieler schnappt sich Xamax; wem es dort nicht ganz reicht, der sucht in anderen Profiorganisationen Anschluss und kehrt selten nach Biel zurück. Für «Zwölf» ein unhaltbarer Zustand. Ohne eigene Teams im Junioren-Spitzenfussball ist es doch kaum möglich, Talente zu halten. Also kämpfen wir uns durch die episch langen Anforderungskataloge, studieren Weisungen und bombardieren die Nachwuchsverantwortlichen beim Verband mit Anfragen. Und langsam dämmert es uns, warum der FC Biel weder eine U16 noch eine U18 stellt. Es ist nämlich schlicht nicht vorgesehen, dass sich ein Klub neu zur Ausbildungsmacht aufschwingt. Im Gegenteil: Es ist nahezu unmöglich.

Weil zu oft Profiklubs im ganzen Land gewildert und sehr junge Talente abgeworben hatten, schob der Verband einen Riegel. Die Schweiz wurde in Regionen aufgeteilt, die Klubs in Partnerschaften «gezwungen», nur noch innerhalb dieser Kooperationen dürfen Nachwuchsspieler wechseln. Der FC Basel arbeitet mit Concordia, den Old Boys und Solothurn, die Young Boys unter anderem mit Köniz und Fribourg. Ein Team für die Elite-Juniorenmeisterschaften anzumelden, ist den Leadklubs dieser Partnerschaften vorbehalten. Damit der FC Biel-Bienne also selber eine U16 und eine U18 stellen dürfte, müsste er sich erst eine eigene Region erkämpfen, Partnerschaften eingehen und unzählige ausgebildete Trainer einstellen. Das kostet: Die Fondation Gilbert Facchinetti bezahlt allein fast 700 000 Franken an Löhnen.

«So ist das nun mal: Wer zahlt, befiehlt», antwortet Dietmar Faes auf den Hinweis, dass Xamax aktuell alle besten Junioren abzügelt und bei Weiterverkäufen profitiert. Der FC Biel-Bienne wolle aber nicht bloss der «Abfalleimer» sein für jene, die es nicht geschafft haben. Er kritisiert auch die Einstellung gewisser Talente: «Einige sehen sich schon als kommende Stars, bevor sie etwas geleistet haben.» In seiner Wunschvorstellung spielt Xamax in der Super League, der FC Biel-Bienne in der Challenge League und die SR Delémont in der Promotion League. So fände sich für jeden Spieler aus der Region die richtige Stärkeklasse. Am System etwas zu ändern, sprich, eine durchgehende eigene Nachwuchsabteilung zu führen, sei schlicht nicht möglich. «Es ist, wie es ist», meint Faes achselzuckend. Vielmehr gehe es darum, im Team BEJUNE wieder an Einfluss zu gewinnen.

Das Budget
Wir wissen nicht erst seit jetzt: Fussball ist teuer. Nicht zu spielen, sondern ihn anzubieten. Klubpräsidenten landauf und landab mühen sich unentwegt ab, um irgendwie ihre Ausgaben wieder einzuspielen, besonders im Amateurbereich. 500 000 Franken braucht der FC Biel-Bienne aktuell jedes Jahr, dazu nochmals 250 000 für die Academy. 

Selbstredend wäre noch mehr Geld vonnöten, wollte man Anforderungen wie Einheitslohn und Gleichberechtigung der Frauenabteilung erfüllen sowie die sozialen Aufgaben ausbauen. 

Wir packen unseren Rechenschieber ein und suchen Klubpräsidenten auf, die uns ungefähre Zahlen nennen sollen. Wir sehen rot. Allein der Einheitslohn frässe schon im ersten Jahr das derzeitige Budget auf. Mit Frauenabteilung und deren Staff brauchte man bereits eine Million. Im Falle eines Aufstiegs würde sich das Pensum der Spieler erhöhen, die Lohnsumme weiter wachsen. Bereits in der Promotion League müsste man gemäss unseren Experten unter diesen Voraussetzungen mit einem Budget von über 3 Millionen Franken haushalten, also bereits in der Region des FC Aarau. Mit einer eigenständigen Nachwuchsabteilung erreichte man sogar bald den FC Thun.

Wir holen den Rechenschieber hervor – und sehen rot.

Die «höhere sechsstellige Summe», welche die WOZ aufwerfen will, wirkt daneben plötzlich nicht mehr so stolz. Doch die Arbeitsgruppe gibt sich kämpferisch: «Ja, vielleicht überstiege das unsere Möglichkeiten. Aber so ein einzigartiges Projekt empfänden sicher viele als unterstützenswert», sagt Redaktor Jan Jirát. Einschüsse von Privatpersonen fallen schliesslich explizit nicht unter die Sponsoringbeschränkung.

DER ENTSCHEID

Schon der erste Besuch der WOZ-Delegation hat für einigen Wirbel gesorgt. Im «Bieler Tagblatt» erscheint ein Kommentar: «Ein nachhaltiges Sponsoring wäre ein idealer Einstieg. Doch das wollte der Scheich nicht, und das will die WOZ nicht. Die wollten und wollen mitreden, ziehen gar in Erwägung, den Namen zu ändern.» Letzteres stand zwar nie zur Debatte, gleichwohl läuten in Biel die Alarmglocken. Und kurz darauf mein Telefon: Ich muss einen besorgten Fan beruhigen, der befürchtet, sein Klub würde zu einem politischen Instrument. Nachdem ich ihm das Konzept dargelegt habe, stellt er fest, dass die Forderungen gar nicht so weit entfernt sind von jenen der aktiven Fans.

Nach all der Konzeptarbeit und den anregenden Diskussionen kommt schliesslich der Tag der Wahrheit. Der Vorstand des FC Biel-Bienne hat getagt. Ich reise erneut ins Seeland, um zu erfahren, wie das Urteil lautet. Meine Zuversicht hält sich in Grenzen. Geht er auf das Experiment dennoch ein? Wird der FC Biel-Bienne zu einem leuchtenden Beispiel einer sozialen Vereinspolitik? Und werden hier demnächst neue Meilensteine im Frauenfussball gesetzt? 

Ein besorgter Fan befürchtet, sein Klub würde zu einem politischen Instrument.

Um es kurz zu machen: Nein. «Nach einhelliger Meinung des Vorstandes sind zu grosse Divergenzen vorhanden, um eine weiterreichende Diskussion zu führen.» Dietmar Faes bedankt sich für die interessante Strategie und räumt ein, der Vorstand habe doch «einige Anknüpfpunkte, insbesondere im sozialen Bereich», gesehen. Er schlägt aber unseren Auftraggebern vor, mit diesem Modell einen eigenen Klub zu gründen, einen FC WOZ eben. «Wir sind gespannt, ob Ihre Strategie auf einen erfolgreichen Nährboden fällt – zu gönnen wäre es Ihnen und dem Fussball», lautet das Schlusswort des Vorstands. 

Die WOZ bedauert diesen Entscheid zutiefst: «Solche Voraussetzungen, wie sie Ihr Verein bietet, gibt es kaum ein zweites Mal. Wir denken auch, dass es eine Chance gewesen wäre, den FC Biel-Bienne nicht nur nachhaltig, sondern auch einzigartig in die Zukunft zu führen.» Meine Rolle als Unterhändler bin ich damit abrupt los. Dietmar Faes fährt mich in seinem Maserati zum Bahnhof, vorbei an den Trainingsplätzen, wo gerade die U15-Frauennati trainiert. Welch Ironie!

Die Heimreise bietet Zeit zum Sinnieren. Tatsächlich bergen einige der WOZ-Vorschläge Potenzial, um den Auswüchsen des modernen Fussballs entgegenzuwirken. Ja, einige liessen sich wohl auch, notfalls abgeschwächt, in den Sport übertragen. Doch Vereine wie der FC Biel-Bienne sind unendlich weit weg von irrsinnigen Ablösesummen und zwielichtigen Sponsoren. Hier, wie auch in den allermeisten Vereinen sonst, ist längst nicht alles hoch kommerzialisiert und profitoptimiert. Das sind Klubs, die ohne Menschen wie Dietmar Faes nicht überleben könnten. Landesweit opfern Klubpräsidenten und freiwillige Helfer mehrere Stunden pro Woche, damit unzählige Junioren und Juniorinnen ihrem Hobby frönen können und an Wochenenden kleine Feste stattfinden. Dass die löblichen Ansätze der WOZ angesichts dessen Papier bleiben, ist vielleicht gar nicht so tragisch. Der FC Biel-Bienne wird sich am Wochenende nach den geplatzten Verhandlungen übrigens mit einem 2:1 gegen Solothurn an die Tabellenspitze schiessen.

Wieder im Büro, checke ich meine Mails. Ein interessantes Schreiben ist darunter, Absender ist ein Klubpräsident: «Falls es nichts werden sollte mit dem FC Biel-Bienne, so hätte ich Ihnen eine Alternative: Wir sind abgestiegen, spielen praktisch nur mit eigenen Junioren und haben kein Geld.» Ich glaube, ich rufe mal bei der WOZ an.

Hier gehts zum ersten Teil der Story in der WOZ wobei 4/19 Beilage: «Höchste Zeit für den FC WOZ – in Biel?»