Erstmals in der Geschichte der AHV stimmten die Schweizer:innen einer Erhöhung der AHV-Renten zu – und das erst noch deutlich. Der Begriff «historisch» ist für einmal angebracht, es handelt sich um eine sozialpolitische Sensation. Nichts von dem, was vorausgesagt wurde – es werde knapp, wahrscheinlich scheitere die Vorlage am Ständemehr –, ist eingetroffen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Kampagne der Linken war gut gemacht, wirkte undogmatisch und nahe an der Lebensrealität vieler Bewohner:innen dieses Landes. Das Ja dürfte auch mit den höheren Krankenkassenprämien oder den steigenden Mieten zu tun haben. Den Kaufkraftverlust spürt auch der Mittelstand und somit die bürgerliche Basis. Nicht zuletzt scheinen auch viele die Benachteiligung der Frauen in der Vorsorge nicht weiter hinnehmen zu wollen. Jede vierte Frau muss aktuell allein mit der AHV-Rente zurechtkommen.