Basler Frauenquote: Linker Erfolg zum Ersten

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Sie verschwanden fast im langen Schatten der SVP-Initiative, aber es gab sie: linke Erfolge am Abstimmungssonntag. Zum Beispiel in Basel: Der Stadtkanton hat mit 57 Prozent Ja eine 30-Prozent-Geschlechterquote für die Verwaltungs- und Aufsichtsräte der staatsnahen Betriebe befürwortet. Betreffen wird sie zum Beispiel die Basler Verkehrsbetriebe, die Industriellen Werke und die Spitäler.

Der Grosse Rat hatte der Motion der Fraktion Grünes Bündnis / BastA! (Basels starke Alternative) schon letztes Jahr zugestimmt. Doch die bürgerlichen Jungparteien ergriffen das Referendum, zuvorderst die Frauen: «Qualität kennt kein Geschlecht» war einer ihrer Slogans.

Fabienne Beyerle von der Jungen FDP erklärte in der «Tageswoche», die ungerechte Geschlechterverteilung in den Chefetagen werde sich «automatisch ändern». Ein Kampf der jungen Frauen gegen die alten Feministinnen? Die Urheberin der Motion, Grossrätin Brigitta Gerber von BastA!, sagt: «Wir linken Frauen sind alle für die Quote, junge und alte.» Bei den Bürgerlichen seien ältere Frauen tatsächlich offener für Quoten als jüngere. Ohne bürgerliche Unterstützung wäre das Ja nicht so deutlich ausgefallen.

Rückblickend sei sie ganz froh über das Referendum, sagt Gerber. Die Abstimmung habe breite Diskussionen ausgelöst. «Sie haben offenbar bereits etwas bewirkt: Die Basler Personenschifffahrt bemüht sich, für ihren nächsten offenen Verwaltungsratssitz eine Frau zu finden.»