Was für ein Geburtstagsgeschenk: Gromit, der Plastilinhund, erhält von Herrchen Wallace eine ausgemusterte Technohose der Nasa. Die lässt sich fernsteuern und soll künftig mit Gromit Gassi gehen. Das war 1993.

Seit dem Trickfilm von Nick Park ist die Robotik längst smart geworden und digital vernetzt. ForscherInnen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sind zum Beispiel gerade dabei, im Rahmen eines internationalen Projekts namens «xosoft» die metallene Technohose in geschmeidige Strumpfhosen zu verwandeln. Eine «intelligente» Strumpfhose noch dazu: Sie ist mit Sensoren ausgerüstet, die die Bewegungsabläufe des Trägers oder der Trägerin erfassen und an eine elektronische Kontrolleinheit im Hosenbund weiterleiten. Algorithmen erstellen dort aufgrund dieser Daten ein individuelles Bewegungsprofil und können so der Strumpfhose jederzeit signalisieren, wann sie sich zu versteifen und wann zu entspannen hat. Sogar den Fuss kann sie anheben. Wie bei einer Marionette – nur ohne Fäden.

Das Ganze ist gedacht für Menschen mit einer alters- oder krankheitsbedingten Gehbehinderung. Natürlich sollen sie die Strumpfhose den ganzen Tag über tragen – schliesslich kommuniziert das smarte Teil seine Daten auch an das Pflegepersonal und ermöglicht so eine lückenlose Überwachung.

Nicht auszudenken, wenn eine smarte Pflegerin auf die Idee käme, die «intelligenten» Leggins zu hacken, um die SeniorInnen fernzusteuern: Statt Bingo gäbe es dann plötzlich Polka oder Kasatschok im Gemeinschaftssaal.

Auch die Technohose von Gromit ist bekanntlich gehackt worden – vom bösen Pinguin in Untermiete. Der hat Wallace narkotisiert, in die Hose bugsiert und darin quer durch die halbe Stadt geschickt, um in ein Museum einzubrechen und dort Juwelen zu rauben. Der Film heisst übrigens «The Wrong Trousers» – die falsche Hose.

Noch dieses Jahr soll ein erster Prototyp der «intelligenten» Strumpfhose einsatzbereit sein. Bis sie einen Kosakentanz aufführen (lassen) kann, dauert es wohl noch etwas länger.