Neues aus der Wissenschaft: Die App, um die Spione auszuspionieren

Nr. 48 –

Ist aktuell von «Miners» im Netz die Rede, sind meist jene gemeint, die im Internet mit immer mehr Rechenleistung neue Bitcoins schürfen. Der «MetaMiner» ist da von einem ganz anderen Schlag. Auch er ist im Netz unterwegs, errechnet aber nicht Kryptowährungen, sondern sucht nach Datenspionen. Und er tut es nicht am Computer, sondern auf dem Smartphone, wo uns all die mobilen Apps das Leben erleichtern sollen.

Tatsächlich sammeln viele Apps über sogenannte Zusatzbibliotheken Daten von uns und reichen sie heimlich an Dritte weiter. Im günstigsten Fall erhalten wir so personalisierte Werbung beim Surfen. Tracking kann aber noch ganz andere Folgen haben. Die Zusatzbibliotheken – eigentlich dazu gedacht, die Funktionen der App laufend zu verbessern – weisen nämlich oft gefährliche Sicherheitslücken auf und sind veritable Einfallstore für Cyberspione, die unsere Daten absaugen oder sogar Viren, Trojaner und andere Malware ins Smartphone einschleusen.

Das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie hat jetzt eine mobile App entwickelt, die all das verhindern soll. Der «MetaMiner» spioniert sozusagen die Spione, also die Tracker, aus und enttarnt sie: Er sammelt und analysiert die Datenspuren, die sie hinterlassen, verfolgt, wem sie unsere Daten weiterreichen, und macht diese Interaktionen direkt auf dem Handy sichtbar. Und das Tollste ist: Via «MetaMiner» kann man diese Interaktionen ganz einfach unterbinden. Der Name der App kommt übrigens von da her, dass sie auf der Basis von Metadaten operiert, was bedeutet, dass die Inhalte unserer Kommunikation nicht erfasst werden und so auch unsere Privatsphäre nicht angetastet wird.

Die Schweiz steht kurz davor, eine elektronische ID einzuführen, die man dann als App auf dem Handy mit sich tragen kann. Eidgenössische und kantonale Datenschützer sind vergeblich dagegen Sturm gelaufen. Also, auf mein Smartphone kommt diese ID nicht ohne den «MetaMiner»!

Mehr Infos zum «MetaMiner»-Prototyp gibts unter www.sit.fraunhofer.de/de/metaminer.