Literatur: Vier Namen in zittriger Schrift

Nr. 17 –

Eine geheimnisvolle Postkarte lässt die französische Autorin Anne Berest zur Detektivin werden. In «Die Postkarte» erzählt sie anhand ihrer Familiengeschichte von der Shoah, von Kollaboration und kontinuierlichem Antisemitismus.

In Frankreich ist es ein hochgelobter Bestseller: In «Die Postkarte» erzählt die Theaterregisseurin und Autorin Anne Berest vom Schicksal ihrer jüdischen Familie, von der Russischen Revolution bis ins 21. Jahrhundert. Noch hat der grosse Roman im deutschen Sprachraum nicht dieselbe Resonanz gefunden. Sicher, es geht um Vorgänge in Frankreich, um Kollaboration, Shoah und Antisemitismus. Aber das Buch der 44-jährigen Autorin, minutiöse Enquête und Roman zugleich, ist präzis verankert in den Biografien einer Familie sowie der Zeitgeschichte. Und die packende, beinahe kriminalistische Erzählung hat allgemeine und leider auch höchst aktuelle Bedeutung: Der Krieg im Nahen Osten hat seit dem 7. Oktober 2023 den Antisemitismus befeuert – auch in der Schweiz.

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