Bildungsproteste: Düstere Aussichten für Argentinien
Argentiniens Präsident Javier Milei hat die öffentlichen Ausgaben für Bildung und Kultur radikal gekürzt. Junge Menschen sorgen sich um die Zukunft des Landes.
Delfina Pazos geht durch die dunklen Gänge der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universidad de Buenos Aires. Die Universität muss sparen, deshalb wurde das Licht in den Fluren und in den Hörsälen, in denen gerade keine Vorlesung stattfindet, ausgeschaltet. Auch geheizt wird nicht mehr. Die staatliche Universität von Buenos Aires – kurz UBA genannt – gilt als eine der besten Lateinamerikas. Sechzehn argentinische Präsidenten haben hier studiert, auch der Wirtschaftsminister der amtierenden Regierung. Im April hat die UBA einen Haushaltsnotstand erklärt: Das Budget reiche nicht mehr lange – wenn nicht mehr Geld vom Staat komme, müsse die Universität schliessen, warnt der Rektor. «Der Präsident greift das öffentliche Bildungssystem direkt an und setzt damit unsere Zukunft aufs Spiel», sagt die 22-jährige Wirtschaftsstudentin Pazos.