Immer und Ewig: Und was für Frauen!

Nr. 8 –

Der Titel des Films würde zu vielen Filmen von Pedro Almodóvar passen: «Mujeres al borde de un ataque de nervios» – «Frauen am Rande eines Nervenzusammenbruchs». Wie kein anderer Regisseur weiss der Spanier die Frauen zu inszenieren und ins Zentrum seiner Filme zu stellen. Und was für Frauen! Sie sind hysterisch, sexy, egozentrisch, laut und chaotisch. Doch zu alldem sind sie auch handelnde Figuren. Sie bleiben nicht Opfer ihrer Umstände und leiden nicht still vor sich hin, sondern nehmen ihr Leben in die Hand und verändern ihre Situation – oft auf nicht sehr konventionelle Art und Weise.

So auch Pepa, die Protagonistin von «Mujeres al borde de un ataque de nervios», wunderbar gespielt von Almodóvars erster langjähriger Mitarbeiterin Carmen Maura. Pepa ist Schauspielerin und arbeitet als Synchronsprecherin. Ihr Geliebter Iván, auch er ein Synchronsprecher und einiges älter als sie, hat sie verlassen. Hinterlassen hat er nur eine kurze Notiz. Während des ganzen Films versucht Pepa, ihn mit allen Mitteln zu erreichen, doch der Feigling bleibt verschwunden.

Der grösste Teil des Films, der 1989 in die Kinos kam, spielt in Pepas kitschig eingerichteter Wohnung. Diese wirkt ein bisschen wie eine Theaterkulisse oder wie einem Hollywoodfilm aus den fünfziger Jahren entsprungen, jenem Kino, das Almodóvar verehrt. Doch das kulissenhaft wirkende und perfekt ausgeleuchtete Dekor und die dramatische Musik mischt Almodóvar mit knalligen Farben, trashigen Figuren, Slapstickeinlagen und grossartigen Dialogen. Gerade diese Kombination macht «Mujeres al borde de un ataque de nervios» zu einem ebenso lustvollen wie lustigen Kinoerlebnis.