CD : Hetzt den Kontrapunkt

Nr. 7 –

«Wir spielen alle Jazzstile zur gleichen Zeit und so schnell wie möglich!», proklamiert die Gruppe Mostly Other People Do the Killing mit einem Augenzwinkern. Die New Yorker Combo schreckt vor nichts zurück! Frech und ungestüm pflügt sie die Jazzgeschichte um und wirbelt dabei Elemente der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf, um sie ganz unverblümt und auf verblüffende Art neu zusammenzusetzen.

Das Quartett besteht aus einigen der profiliertesten Musiker der jungen kreativen Szene von Brooklyn, wohin sich vor Jahren die innovativen Impulse des New Yorker Jazzlebens verlagert haben. Moppa Elliott, Mastermind der Formation, treibt mit wuchtigen Basslinien die Musik voran, perfekt verzahnt mit den knackigen Drumbeats von Kevin Shea. Peter Evans spielt eine äusserst wendige Hochgeschwindigkeitstrompete, deren rasante Läufe von Jon Irabagons expressiven Saxofonausbrüchen pariert und weitergesponnen werden.

Die Musik der Band ist extrovertiert statt versonnen, stellt wilde Exzentrik gegen elegische Tonschwelgereien – Spielfreude gegen Sinnsuche! Anstelle griesgrämiger Ernsthaftigkeit wird locker-lässig musiziert.

Damit knüpft die Gruppe an Zeiten an, als der Jazz noch populär war, keine Nischenkunst. Elemente aus Dixieland, Hardbop und Punkjazz wechseln sich ab. Kitsch-Persiflagen und Klamauk werden dazwischengeschichtet. Ein knackiger Groove – manchmal swingend, manchmal rockig – bildet das Fundament, über dem Saxofon und Trompete ein klingendes Feuerwerk abbrennen. Parodistische Einlagen und ein anarchischer Humor sorgen dafür, dass nicht nur das Trommelfell, sondern auch das Zwerchfell durchgeschüttelt werden. John Luries Lounge Lizards lassen grüssen. Mostly Other People Do the Killing kennen kein Pardon!

Mostly Other People Do the Killing spielen am 
18. Februar im Zürcher Moods. www.moods.ch

Mostly Other People Do The Killing: Slippery Rock!. Hot Cup Records