Michèle Wannaz

Die Mumins: Eine sehr kluge Anleitung zum Glücklichsein

Die Mumins gewinnen selbst Überschwemmungen, Kometeneinschlägen und andern Umweltkatastrophen eine positive Seite ab und teilen ihre Habseligkeiten freudig mit garstigen Wesen. Hut ab!


«Rechnung über meine Dukaten»: Der sadistische Despot und seine langen Kerls

Nach dem Grosserfolg mit «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» überrascht der Zürcher Thomas Meyer mit seinem Zweitling «Rechnung über meine Dukaten» – in altem Preussen-Teutsch.


Samuel Pepys’ Tagebücher: Verliebt ins pralle Leben

Endlich liegt das wohl berühmteste Tagebuch der Welt vollständig auf Deutsch vor: historisch aufschlussreich, schön, obszön und zum Brüllen komisch. Samuel Pepys (1633-1703) sei Dank.


«Clarissas empfindsame Reise»: Stimmenfang für einen Gott

Irene Dische hatte den Ehrgeiz, einen der ersten Barack-Obama-Romane vorzulegen: die Geschichte einer unpolitischen Frau, die sich in eine feurige Obama-Anhängerin verwandelt. Die Autorin hätte sich für ihr Buch besser mehr Zeit gelassen.


«La Classe - Entre les Murs»: Kampf im Klassenzimmer

Laurent Cantets beeindruckender Film aus dem Schulalltag erhielt die Goldene Palme in Cannes und ist jetzt auch für den Oscar nominiert.


«Das überirdische Licht»: Ein Ich im Paradies

Barbara Honigmanns neuer Roman liest sich wie ein grosser Stadtspaziergang: Die Autorin entdeckt das jüdische New York. Und darin sich selbst.


«Pas douce»: Zwei Seelen auf Umwegen

Die Neuenburgerin Jeanne Waltz kehrt mit ihrem zweiten Spielfilm in die Schweiz zurück. Und wird dafür mit Preisen überhäuft.


Marlene Streeruwitz: Eine fundamentale Verunsicherung

Auf provokative Art beschreibt die österreichische Autorin das Lebensgefühl einer Frau, für die es nichts mehr gibt, was ihre Existenz zwingend fordert.


Wolf Haas: Bezaubernde Schnoddrigkeit

Mit seinen Krimis erlangte er Kultstatus. Jetzt versucht der Erfolgsautor es mit ernsthafter Literatur. «Das Wetter vor fünfzehn Jahren» ist beeindruckend, wenn auch nicht restlos gelungen.


Veza und Elias Canetti: Szenen einer Ehe

Die Briefe des Ehepaars an Canettis Bruder Georges zeugen von einer fragilen, mitunter bedenklichen «Dichterliebe».